Einleitung in die Erdbeschreibuug.
und Ungelehrte noch heutiges Tages mit den Aus
druͤcken des Ptolomaͤus zu reden: Die Sonne geht
auf, und unter: sie naͤhert sich uns, und entfer⸗
net sich ꝛtc. welches hier wohl zu merken ist, damit
man nicht durch die Redensarten verfuͤhret werde.
a. Wie es im Mittelpunkte der Erde aussehe, ist uns
unbekannt; denn obschon Brunngraͤber und Berg⸗
maͤnner die Erde auf einige hundert Klaftern in die
Tiefe untersucht haben, so heißt das doch noch im⸗
mer nur die Rinde und Oberflaͤche kennen.
. Diese Oberflaͤche der Erde ist der Gegenstand der
Geographie, und zwar ohne einige Ruͤckficht auf
Beraͤnderungen, die fich von Zeit zu Zeit auf sel⸗
ber durch die Natur, oder durch Menschenhaͤnde
ereignet haben moͤgen, sondern so, wie sie jetzt
wirklich ist, und wie sie uns heut zu Tage auf Ku⸗
geln oder Landkarten vorgestellet wird.
. Die Geographie (auf deutsch: Erdbeschreibung)
ist eine erllaͤrende Vorstellung der natürlichen,
runstlichen, und politischen Eintheilung und Ber⸗
fassung unserer Wohnstaͤtte.
II. Abschnitt.
Von der natuͤrlichen Eintheilung unsrer Erde.
Zaupteintheilung.
Bey dem ersten Anblicke einer Erdkugel oder Land⸗
karte bemerken wir, daß die Oberflaͤche der Erde in festes
CLand und Wasser eingetheilet sey, das Wasser aber zwey⸗
wal so viel Raum auf der Oberflaͤche einnehme, als das
keste Land; obschon deawegun gleichwohl unsre Erde De
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