g. 1. Von Niederoͤstreich. 73
ger unter dem Namen eines Priesterhauses, und
eine wohlgedeihende Kottunfabrik merkwuͤrdig. In
der Raͤht ist 2.) Lorch (Laursacum), ein kleiner
Flecken welchen man merket, weil hier eine romische
Kolonie, und sodann ein erzbischoͤflicher Sitz gee
wesen, welcher nach der zweyten Jerstoͤrung auf
Salzburg verleget worden. 3.) Unweit Enns ist
auf einem Fesen an der Donau das Schloß Spiel⸗
berg, wovon die verschriene Stelle in der Donau
selbst ihren Namen führet, und die eine aus dem
Zlußbette in die Hoͤhe ragende Felfenreihe oder Un⸗
efe ist, welche bey seichtem Wasser den Schiffbbe
den gekaͤhrlich, und daher von kleinen Schiffen durch
einen andern Arm der Donau, der geßgang gee
nannt, Sicherheits wegen umfahren zu werden
vflegt. Bey groͤserem Wasser hat es hier keine
Gefahr. Ferners ist sehr mexkwuͤrdig? 4.)Steyer,
ebenfalls eine landesfürstlichcStadt am Einflusse des
Steyerstusses in die Enns. Die Stadt und ihre
zwo ansehnlichen Vorstaͤdte hangen mit Bruͤcken zu⸗
fammen. Das Schloß ist fuͤrstlich lambergisch.
Man arbeitet hier trefflich in Stahl und Eisen,
Deacher Handlungszweig sich wohl gar bis in Ruß⸗
land erstrecket. Sie war ehemals die Hauptstadt
rner besonderen Grafschaft, von welcher das ganze
Herzogthum Steyermark seinen Namen hatte; allein
feit dem sie der steyerische Herzog Ottokar VI.
seinem Schwiegervater Herzog Ledpold von Orste;
reich uͤbergeben, ist sie Oestreich einverleibet,
und ein Theil des Landes ob der Enns. 5.) Ball,
ein Markt und Schloß, so vormals zur Herrschaft
Steyer gehorte. Bey diesem Markte im Thale ist
ein