Full text: [Theil 4, [Schülerband]] (Theil 4, [Schülerband])

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Viele Mineralien endlich sind so werthvoll, daß sie viel gesucht 
werden, dabei aber so wenig häufig, daß sie nicht überall gefunden 
werden, unter so vielen: Nutzlosen versteckt, daß ihre Gewinnung 
große Mühe und viele weitläufige Werke erfordert, und dazu doch 
von der Natur so auf einen Haufen geführt und auf so kleinen 5. 
Raum beschränkt, daß sie oft große Ortschaften in ihrer Nähe ver¬ 
sammeln. Zu der letztem Classe von Mineralien gehören die Stein¬ 
kohlen, das Salz, das Eisen, das Kupfer, die edlen Me¬ 
talle und noch mehrere andere Dinge. 
Ob alle diese nützlichen Dinge, die wir aus der Erdrinde her- 10. ' 
vorziehen, eine gewisse absolute Höhe halten und welche, d. h. ob 
sie nur in einer gewissen Entfernung vom Erdmittelpunkte vorkommen, 
und in welcher, ist wohl noch nicht gehörig bestimmt und überhaupt 
schwer auszumachen. So viel ist aber gewiß, daß durch die rela¬ 
tiven Höhen (sit venia verbo!), d. h. die Berge, wenn sie auch 15. 
nicht die ausschließlichen Besitzer jener Schätze sind, doch die Mög¬ 
lichkeit geboten ist, leicht zu den innern Schichten der Erdrinde zu 
gelangen. In der Ebene ist dem Inhalte dieser verschiedenen Schichten 
schwerer beizukommen, da sie hier von allen Seiten tief verdeckt sind. 
Alle bei Bergbauten nöthigen Anstalten zur Wasserableitung, zur Luft- 20. 
reinigung, zur Beförderung des Gewonnenen u. s. w. sind in der 
Ebene sehr schwer anzulegen. In den Bergen dagegen hat die Erde 
ihre Kostbarkeiten gleichsam herausgegeben und schon halb zu Tage 
gefördert. Fast alle Anstalten und Werke zur Gewinnung der Me¬ 
talle und der ihnen analogen Fossilien befinden sich daher in Bergen, 35. 
woher sie auch mit dem allgemeinen Namen Bergwerke belegt wer¬ 
den und die durch sie veranlaßten Ansiedelungen Bergwerks - oder 
Bergstädte heißen. 
Die Bewohner solcher Bergwerksstädte bestehen dann aus 
den Arbeitern, die in der Grube thätig sind, aus den Aufsehern, 30. 
Beamten und Direktoren des Bergbaues. Es bilden sich auch so¬ 
gleich in ihnen Anstalten für die weitere Verarbeitung der Metalle: 
Münzen, Drahtziehereien, Schmieden, Metallhümmer u. s. w. Dazu 
kommen oft Schulen und Akademien, die sich auf den Bergbau be¬ 
ziehen und die, wie die solche Anstalten besuchenden Fremden, frisches 35. 
Leben und neue Nahrung in die Stadt bringen. Es gibt mehrere 
solche Bergwerks- oder Erzgebirgsstädte, die einzig und allein aus 
den eben angegebenen Elementen bestehen und die dem Bergbau ihre 
Entstehung und ihr Leben verdanken. Es gibt aber auch Städte, die 
freilich durch ein anderes Verhältniß ins Dasein gerufen wurden, 40. 
nachher aber hauptsächlich durch bedeutenden in ihrer Nähe entdeckten 
Bergbau groß und wichtig geworden sind. Andere endlich gibt es, 
die nur einige Wurzeln ihres Lebens in die Berge treiben und übri¬ 
gens in: Wesentlichen von ganz anderen Bedingungen abhängen. 
In Schweden gehören zu den ersten Bergwerksstädten Falun 45. 
und Dannemora, die Kupfer und Eisen bearbeiten. 
In Norwegen gibt das berühmte Kongsberg ein Beispiel einer 
verfallenden Erzgebirgsstadt, weil das Mark der Berge, von dem es 
seine Nahrung zog, erschöpft ist. Ehemals hatte es mehr als 12,000
	        
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