Dritt. Hauptst. J. Abschn.
Namen Adrian VI. geworden ist. Er behielt auch
als Pabst diese seine erste Pfarre bis an sein Ende
bey, und ließ selbe durch einen Bikarius verwalten.
Das Stadthaus nach alter Bauart zeichnet sich be⸗
sonders aus. Es ist aber die Volksmenge der Groͤs—
se Loͤwens nicht angemessen: denn man zaͤhlt nicht
uͤber 12000 Seelen darinnen, die Studenten nicht
mitbegriffen, welche nun ofters die Jahl von 2400
uͤbersteigen, ob man schon zu Zustus Lipfstus Zeiten
gooo gezaͤhlet hat. Die vortreflichen Tuch ⸗ und an⸗
dere Wollenmanufafturen, weiche im Anfange des
14ten Jahrhunderts uͤber 150000 Arbeiter ernaͤhr⸗
ten, machten die Stadt bluͤhend; dieser Wohlstand
aber nahm mit den Fabriken merklich ab, als ein
Theil der Tuchmacher ihre Industrie nach Holland
und England mit sich nahm, als sie wegen des Auf⸗
standes 1388., in welchen sie 17 Magistratsper⸗
sonen zum Fenster hinabgestuͤrzet, sich wider den
Herzog selbst aufgelehnet, und Brabant verwuͤstet
hatten, aus dem Lande vertrieben wurden. Die
Stadt hat auch durch manche seindlicheBelagerungen
vieles gelitten: darum sind ihr wieder aufzuhelfen
nicht nur gepflasterte Heerstrassen nach Bruͤssel, Me⸗
cheln, Antwerven, Arschott, Diest, Dirlemont und
Luͤttich angeleget, sondern es ist auch noch 1753.
ein Kanal von hier bis in die Rupel gefuͤhret wor⸗
den durch welchen die Bequemlichkeit unmittelbar in
die Nordsee zu schiffen, und aus selber einzulaufen zu
Stande gebracht worden ist. Das vornehmste Ge⸗
werb der Stadt besteht in ihrem Biere, welches
weit und breit verfuͤhret wird; Milch, Butter und
Kaͤse aber sind hier vorzuglich und im Ebenmasse
mit