Full text: Weltkundliche Vorschule (Band 1, [Schülerband])

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Solche wilde Völker sind die Sibirier (2 bis 2% 
Mil.); die Eingebornen voy Amerika in den Selvas des 
Amazonenstroms, in den Steppen des Mississippi, Orinoko, 
Paraguay u. s. w. (1% Million); die Australneger({i bis ® 
Mil.) ; ein Theil der Malayen und Polymesier in Hinter- 
indien; mehrere Negervölker und mongolische Völker 
in den Gebirgen Hinterasiens (zusammen 10—15 Millionen). 
Die Hirten- und Nomadenvölker, welche die 
Steppen der alten Welt bewohnen, stehen in jeder Hinsicht 
höher als die Jäger und Fischer; deshalb hat man sie wohl 
auch Halbwilde genannt. Sie besitzen und züchten 
gezähmte Thiere, um ihren Lebensunterhalt zu Sichern. 
Alle Glieder einer Familie vereinigen sich um den Älte- 
sten (Patriarchen). - Mehrere Familien bilden einen Stamm, 
der einen Häuptling anerkennt; und nicht selten vereinigen 
sich mehrere Stämme zu einer Horde unter gemeinschaft- 
lichem Oberhaupte. Auf Pferden oder Kameelen reitend, 
führen sie ihre zahlreichen Herden durch die magern Wei- 
degegenden. 
An den Gränzen ihrer Steppen lernen sie die frucht- 
baren Nachbarländer kennen,‘ hegen kein Gefühl für Heimat 
und Vaterland, und sind immer bereit, sich auf die acker- 
bautreibenden Völker zu werfen, und unter ihnen ihre Woh- 
nungen aufzuschlagen. Ihre Sitten sind nicht so sehr roh 
als‘ einfach. Mäßig in der Nahrung, abgehärtet gegen den 
Einfluss des Wellers und genügsam in ihren Bedürfnissen, 
zeigen sie lebhaftes Ehrgefühl, ausdauernden Muth, Liebe 
zu ungebundener Freiheit, unwandelbare Freundschaft und 
unversöhnlichen Hass, uneigennützige Gastfreundschaft und 
Edelsinn, und wieder berechnende Hinterlist und unauslösch- 
lichen Rachedurst. 
Solche Nomadenvölker (Halbwilde) sind dieBeduinen 
und Araber in Asien und Afrika; ein Theil der Türken; die 
Mongolen und Mandschuren; einige amerikanische 
Völker von Eingebornen, von Europäern oder von gemischtem 
Stamme (die Gauchos, Zambos, Araucaner, Apaches und 
Weltkunde. 3
	        
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