reich begüterten Adels und einer regen Industrie, besonders in 
Samt und Seide. Inmitten einer Huerta liegt auch Murcia (110) 
am Segura. Die von den Karthagern begründete Hafenstadt 
Cartagena (chena) (100) erhebt sich an einer trefflichen, ge- 
schützten Bucht und gewinnt neuerdings als Exportplatz für die 
in dem benachbarten Gebirge gewonnenen Erze Bedeutung, Vor 
der Küste von Valencia erheben sich die gebirgigen Insel- 
gruppen der Balearen und Pityusen, Die Inseln sind ziemlich 
fruchtbar, Ihr Hauptort ist Palma auf der Insel Mallorca (maljorka). 
Die Landschaft Granada umfaßt das Gebirgsland der Sierra 
Nevada, Am MNordabhange des Gebirges breitet sich die 
berühmte, überaus gesegnete und volkreiche Vega (Fruchtfeld) 
von Granada aus, ein Gartenland von wunderbarer Frucht- 
barkeit. 
Die Stadt Granada zählt jetzt nur 76.000 Einwohner gegenüber den 400.000, 
die sie zur maurischen Glanzzeit im I4. Jahrhundert hatte. Damals ward 
der im 13. Jahrhundert begonnene Bau der Alhambra vollendet und die Stadt 
schmückte sich mit maurischen Palästen, Die Alhambra mit dem Schloß der Fürsten 
und anderen Öffentlichen Gebäuden bildete die von Mauern und Türmen umgürtete 
Felsenburg; ihr Hauptreiz sind noch heute die von schattigen Säulengängen umgebenen 
Höfe (Löwenhof). Auch das Innere der Stadt, mit den schmalen und dunklen Ein- 
zäugen der Häuser, den von Orangenbäumen umgebenen Höfen, erinnert noch vielfach 
an die alte Zeit, 
In dem Küstengebiet der Landschaft Granada erhebt sich 
die Hafen- und Handelsstadt Malaga (130), welche vornehmlich 
Wein und Öl exportiert. Auf einem in das Meer hinaustretenden 
Kalkfelsen liegt die den Engländern gehörige starke Festung 
(Gibraltar, die den Eingang in das Mittelmeer beherrscht. 
In der gesegneten Landschaft Andalusien, die alle Herrlichkeit 
südlicher Himmelsstriche aufweist, ist Sevilla (ßewilja) (150), am 
Guadalquivir (kiwir), die größte Stadt; sie ist für kleinere See- 
schiffe noch erreichbar. 
Die Stadt ist ausgezeichnet durch ihre Kunstdenkmäler aus dem arabischen und 
christlichen Mittelalter und gilt als die schönste Stadt Spaniens. „Wer Sevilla nicht sah, 
sah ein Wunder nicht,” sagt ein spanisches Sprichwort. Besonders hervorzuheben ist 
der Alcazar, ein maurischer Königspalast, umschlossen von hohen Festungsmauern 
und ausgestattet mit Prunkgemächern, Säulenhöfen, Gärten und Galerien wie die 
Alhambra. Die prachtvolle, 1401—I519 ausgeführte Kathedrale wird überragt von 
äer Giralda (chiraldal einem von den Arabern erbauten Turme. . 
Den Guadalquivir aufwärts trifft man auf Cordova (60), einst 
die prächtige Residenz der spanischen Kalifen, jetzt eine stille, 
verfallene Stadt. Aufmerksamkeit verdienen nur die schöne alte
	        
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