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Mittel- und Norddeutschland.
Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle,
S 119. Eine Reihe waldiger Mittelgebirge, die man als
Mitteldeutsche Gebirgsschwelle!) bezeichnet, trennt das süd-
leutsche Land von dem norddeutschen‘ Flachlande.
[. Vom Fichtelgebirge nach NW zieht der Thüringerwald,
lessen südöstlicher Abschnitt Frankenwald heißt. Er ist mit
lichten Laubwäldern bedeckt, steigt im Beerberg bis 980 m an
ınd setzt dem Verkehre keine wesentlichen Hindernisse entgegen.
Sogar auf dem Kamme des Gebirges führt seit alter Zeit
ein prächtige Ausblicke vermittelnder Weg, der sogenannte
RAennstiegr.,
IL Nördlich vom Thüringerwald erhebt sich mit ziemlich steilen
Böschungen das elliptische Massengebirge des Harzes?®), reich an
Erz- und Mineralschätzen und eines der wegsamsten Gebirge in
yanz Europa: ein dichtes Netz guter Straßen zieht über Berg und
Tal. Orographisch zerfällt der Harz in den westlichen Ober- und
3stlichenUnterharz; beide haben Plateaucharakter. „Der Oberharz
macht den Eindruck einer hohen Bank, vor welcher der Unterharz
wie ein breiter Fußschemel steht.” Über der Hochfläche des Ober-
harzes erhebt sich der granitische Buckel des Brocken (1140 m).
NL Zwischen Thüringerwald und Harz breitet sich das Thürin-
ger Becken aus, ein Hügelland, das nur in dem Eichsfeld
yenannten Teile unfruchtbar ist. Thüringen wird teils durch die
Zuflüsse der thüringischen Saale (Unstrut und Bode) zur
Elbe hin, teils durch die am Westabhange des Thüringerwaldes
entspringende Werra und durch die dem Eichsfeld entspringende
Leine zur Weser hin entwässert.
IV. Westlich vom Thüringerwald breitet sich das Hessische
Bergland aus, welches reichliche Spuren von seit langem er-
ioschener vulkanischer Tätigkeit zeigt. Dies gilt von dem
Vogelsberg (770 m), der einen riesigen Basaltkegel darstellt,
wie von dem Öden, unwirtlichen, bis 950 m ansteigenden Berg-
;:ande der Rhön. Das Hessische Bergland wird durch die Fulda
neben der Werra der zweite Quellfluß der Weser) entwässert.
;) Vgl. A. K. 28.
“Vol. A. K. 22. Nebenkärtchen.