Baumwolle, Jute, Indigo, Kaffee, Tee, Tabak, Opium, Zimt und ver- 
schiedene Ölfrüchte. Die Wälder liefern vortreffliche Hölzer, vor 
allem das geschätzte Teakholz. Büffel und Buckelrinder werden 
als Zug-, Elefanten und Kamele als Lasttiere verwendet. Die 
Schafe sind minderwertig, die großen und häßlichen Schweine 
werden nur von den untersten Volksschichten gegessen. Landes- 
plagen sind die Heuschreckenschwärme und die giftigen Schlangen, 
deren Biß jährlich durchschnittlich 10.000 Menschen das Leben kostet. 
Reich ist Vorderindien auch an Bergbauschätzen (Eisen und 
Kohle); Gold wird an zahlreichen Orten gefunden und Dekan 
war wegen seiner Diamanten von jeher berühmt. 
8 38. Der physischen Begünstigung entsprechend ist auch die 
Bevölkerung eine sehr dichte (durchschnittlich 82 Menschen auf 
ı km?); die dichteste Bevölkerung drängt sich im Gangestal, 
an der Ost- und Westküste und in einzelnen Teilen des Südens 
der Halbinsel zusammen. WVorderindien zählt 232 Millionen 
Menschen und ist nächst China das volkreichste Land der Erde. 
Die Hauptmasse der Bevölkerung bilden die arischen Inder 
oder Hindu (über 221 Millionen). Sie sind ein schöner, durch 
hohe Intelligenz ausgezeichneter Menschenschlag, der in Poesie, 
Architektur und Kunstgewerbe hervorragende Leistungen aufzu- 
weisen hat. 
Die Inder wanderten wahrscheinlich im 3. vorchristlichen Jahrtausend aus den 
Gebieten des Oxus in das Indische Tiefland ein und drangen dann weiter nach Dekan 
vor. Sie drängten die vor ihnen eingewanderten, tiefer stehenden und dunkelfärbigen 
Drawidas nach S, wo diese noch jetzt in einer Stärke von 60 Millionen siedeln. 
Durch die Drawida wurden wieder die Singhalesen ?!) zum Übergange nach der Insel 
Ceylon gezwungen. 
Die Inder bekennen sich überwiegend zum Brahmaismus (nach Brahma, dem 
obersten Gotte). Eng verwoben mit dieser Religion ist das Kastenwesen, welches 
sich für die Angehörigen der niedersten Kasten ungemein drückend gestaltete. Zu 
Anfang des 6. Jahrhunderts v. Chr, trat Gautama, von seinen Anhängern Buddha, der 
Erleuchtete genannt, gegen den Brahmaismus und das Kastenwesen auf und verkün- 
dete die Gleichheit der Menschen und versprach den Gedrückten und Elenden 
das Heil. Seine Lehre, der Buddhismus, verbreitete sich über ganz Mittel- und 
Ostastien, In Vorderindien ist allerdings der Buddhismus durch den wütenden Kampf, 
Aen die Brahmanen dagegen führten, fast ausgerottet worden und seine Bekenner 
mögen sich hier auf kaum 19 Millionen belaufen. Dafür hat später der Islam in 
Vorderindien Eingang und Verbreitung gefunden, und seine Bekenner zählen gegen- 
wärtig an 60 Millionen. 
Die gewerbliche Betätigung der Inder ist seit Jahrtausen- 
den eine ungemein rege. Namentlich zeigten sie immer große 
5 Vgl. T. 41.
	        
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