Full text: Geographie des Kaiserthums Österreich

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1. Die” Lombardie. 
375 [1] Meilen, 2,621.000 Einwohner.,] 
Die Lombardie hat ihren Namen von den Lan- 
gobarden, einem deulschen Volke, das nach der Zer- 
störung des Römischen Reichs hieker kam, und ein 
mächtiges Reich gründete, später aber seine deutsche 
Sprache und Lebensweise aufgaby und die Sprache 
der hiesigen früheren römischen Unterihanen, annahm. 
In‘ Hinsicht der Bevölkerung, Fruchtbarkeit, Bildung 
und Betriebsamkeit gebührt der Lombardie vor dem 
Venezianischen der Vorzug; sie wird von demselben 
durch den Gardasee und den Fluss Mincio getrennt. 
An der Spitze der politischen Landesverwaltung steht 
ein k. k. Statthalter in Mailand, und das ganze 
Land wird in 9 Provinzen eingetheiltl, die von 
sogenanten k. k. Delegaten verwaltet werden. 
Diese Provinzen sind: Mailand, Como, Cre- 
mona, Lodi, Pavia, Sondrio, Brescia, Ber- 
gamo und Mantua. Jede Provinz zerfällt in Be- 
zirke. In Mailand ist ein Appellazionsgericht 
(dasselbe, was in anderen Kronländern das Oberlandes- 
gericht). 
In der Lombardie entstanden sehr früh mächtige 
freie Städte, und Mailand war von ihnen die ansehn- 
lichste. Später verloren diese Städie ihre Freiheit, 
indem in ihrem Schosse Fürsitengeschlechter zur Macht 
gelangten, die sich nach und nach selbe unterwarfen 
und Landesherrn wurden. So entstanden die Herzog- 
thümer Mailand und Mantua, deren Gebiete die heu-
	        
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