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1. Über die Wechselbeziehung der Heimatkunde 
mit den übrigen Lehrgebieten im 3. Schuljahre.“) 
Das Ziel des heimatkundlichen Unterrichts, das Kind 
in den sozialen Kreis der Heimat einzuführen, wird desto 
icherer erreichbar sein, je eindringlicher der Heimatgedanke 
im ganzen Unterrichte betont wird, je mehr der heimat— 
fundliche Unterricht mit den übrigen Gegenständen in 
Wechselbeziehung ) tritt. Durch die Herstellung von Be— 
ziehungen unter den Stoffen wird der Unterricht erst zu 
einem Kontinuum und organisierter Materie vergleichbar. 
Dieser Gesichtspunkt ist der Praxis weniger geläufig als 
der der ethischen Konzentration und der der organischen 
Aneinanderreihung der Lehreinheiten. Man stellt ganz 
unbefangen Lehrpläne durch bloßes Zusammenreihen von 
Lehrgängen her, man fertigt Lehrplanentwürfe, bei denen 
lediglich der zu behandelnde Stoff berücksichtigt wird, nicht 
aber die Frage, was in der Durchführung neben ihm wird 
zu stehen kommen und ob und wie er damit in Verknüpfung 
treten könne. Für den Schüler ist allermeist der Bücher— 
riemen das einzige Band, das die Lehrfächer zusammenhält. 
Es zeigt sich darin ein Atomismus im Lehrbetrieb, der 
dermeint, durch bloßes Zusammenlegen und Anhäufen 
ein Gebilde, durch mechanisches Nebeneinander ein 
Lebendiges herstellen zu köͤnnen. Ihm stellen wir den 
Ausspruch Platos entgegen, daß „überall die Stoffe in ihrer 
Verbindung überblickt und nach ihrer Verwandtschaft ver— 
standen werden sollen“. Die Heimatkunde darf nicht isoliert 
ttehen; sie muß einerseits ihre Teilgebiete auf einander 
deziehen, anderseits aber auch ihre Stoffe mit den übrigen 
Lehrgegenständen auf das innigste verknüpfen. 
Die Wechselbeziehung der Unterrichtsfächer im 
3. Schuljahre nimmt naturgemäß von dem führenden 
Stoff, der Heimatkunde, ihren Ausgangspunkt. Die 
Heimatkunde selbst bietet geographische, historische, natur— 
kundliche und soziale Stoffe in einer Lebenseinheit dar, die, 
wie in früheren Kapiteln gezeiagt wurde (Seite 58ff.), in 
27) Vol. L. Battista, „Der Lehrstoff des dritten Schuljahres 
nach dem organisch-genetischen Prinzip dargestellt“. „J. Jaͤrbuch 
ür christl. Erziehungswissenschaft“. Kempten, 1912. 
25) Vgl.O. Willmann, Didaktik“.4. Auflage, S. 423.
	        
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