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Fünftes Buch.
Süͤdeuropa.
8. 14. Eintheilung. Südeuropa wird gebildet durch drei
Glieder: die pprendische, apenninische und Hämus-Halbinsel.
Sie liegen unter ziemlich gleicher Breite, haben ein ähnliches Klima,
ähnliche Produkte und haben in der alten Zeit die Kulturvölker be—
herbergt, welche auf die Entwicklung der Menschheit und auf ihre
Geschichte den bedeutendsten Einfluss ausübten.
Das westliche Glied, Hesperien, ist am wenigsten ausgebildet.
massenhaft, quadratisch, ungegliedert, mit vorherrschender Plateauform; es
ist das afrikanische Land Europa's und gleicht Arabien. Das mittlere
Glied, Italien, hängt mit Europa inniger zusammen, dringt gleichsam
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tur, hat eine Menge von Meerbusen, Halbinseln und Inseln; es ist ein
europäisches Land und gleicht Indien. Das östliche Glied, die grie—
chische Halbinsel, vereinigt Hochebenen und Gebirgsländer, ist in seinem
nördlichen Theile massi, hat aber im Süden die am reichsten gegliederte
Halbinsel der Erde, den Peloponnes; es ist das asiatische Land Europas
und gleicht Indochina. — Die ersten beiden Glieder werden von romani⸗
schen Völkern, die griechische Halbinsel wird von Türken, Griechen und
Slawen bewohnt. Die Natur Südeuropa'ss hat sich mit dem Werfalle der
sie bewohnenden Völker verändert. Die schönen Haine, Wälder und Frucht⸗
gärten sind verschwunden, die Flüsse sind wasserarm, bewohnte Tiefebenen
haben sich in sumpfige, ungesunde, gesürchtete Erdstellen umgewandelt; das
Klima ist heißer geworden, die schönsten Häfen sind versandet.
) Die pyrenãische oder spanische Halbinsl.
8. 13. Das Land und die Bewohner. Die iberische Halb—
insel hat Mangel an tieferen Meereseinschnitten und daher an Halb—
inseln; dieß gibt der Küstengestaltung eine große Einförmigkeit. Nur
die Ostküste ist einigermaßen eingebogen und zugleich mit Inselbil—
dung ausgestattet. Die ungegliederte, viereckige Halbinsel besteht aus