Full text: Länder- und Völkerkunde (Cursus 2, [Schülerband])

Südostseite beginnt doch schon die Halbinselbildung: a) die Halbinsel, 
auf welcher Constantinopel liegt (Straße von Constantinopel oder 
Bosporus, 22 Im lang und 500 1300 . breit); b) die Halbinsel 
von Gallipoli, zwischen dem Hellespont (Straße der Dardanellen) 
und dem Busen von Saros; 0) die chalkidische Halbinsel (Chalkidike) 
zwischen dem Meerbusen von Orfani (Contessa) und Saloniki, in drei 
Landzungen auslanfend. 
2. Südlich vom 40. P. die kleinere, schmälere Hälfte, die eigent⸗ 
liche griechische Halbinsel im engeren Sinne, zwischen dem ägäischen 
und jonischen Meere. In ihr ist die Halbinselbildung zur höchsten 
Entwicklung gelangt, denn nicht nur, dass sie selbst wieder durch ein 
zweimaliges Einschneiden des Meeres in drei Halbinselglieder getheilt 
wird, sondern diese selbst sind abermals in vielfacher Weise zersplittert. 
Zunächst zieht sich der Hauptkörper der griechischen Halbinsel, an 
Breite abnehmend, in südöstlicher Richtung unter der Bezeichnung Nor d— 
griechenland vom 40. zum 39. P., wo an der Ostküste der von der 
Halbinsel Magnesia abgeschlossene Golf von Volo (vpagasäischer G.), 
und weiter südlich der Golf von Zeitun (malischer G.) einschneidet, 
während an der Westseite der ebenfalls von einer Halbinsel abgeschlossene 
Golf von Arta (G. von Ambrakia) eindringt. 
Abermals drängt sich das Meer unter dem 38. P. beiderseits tief 
in das Land, im O. den Golf von Ägina saronischer G.), im W. 
jenen von Patras und von Lepanto (oder Korinth) bildend, so einen 
gegen SO. hin schmäler werdenden Landstreifen, Mittelgriechen— 
land (Livadia), abtrennend, welcher vom Cap Punta (Actinm) im W. 
bis zum Vorgebirge Koloͤnnäs (Sunium) im O. reicht und in seinem 
östlichen Theile vollständig peninsularen Charakter hat. 
Durch den Isthmus von Korinth ist mit Mittelgriechenland das 
dritte Halbinselglied Morea (Peloponnes), verbunden. Hier zeigt 
sich die Halbinselbildung in ihrer vollkommensten Entwicklung; denn, 
selbst eine Halbinsel von scharf ausgeprägten Umrissen, entwickeln sich 
aus ihr wieder vier Halbinseln, welche durch den Golf von Agina, von 
Nauplia, von Marathonisi (lakonischer G.) und von Koron (messenischer 
G.) begrenzt werden. So erscheint dem Peloponnes gegenüber Mittel— 
griechenland als Festland, es ist die eigentliche „Halbinsel der Halbinsel“. 
Der außerordentlich reichen Entwicklung der Ostküste entspricht 
auch die ihr vorgelagerte Inselwelt, während der Westküste nur die 
Gruppe der jonischen Inseln vorliegt. 
Verticale Gliederung und Hydrographie. Gleich der horizontalen, ist 
auch die verticale Gliederung der Balkan-Halbinsel eine sehr reiche. Sie
	        
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