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versorgen aber auch bei andaueruder Dürre die Bäche und Flüsse mit ausgiebigem
Zuflusse. Verwertung der Holzschätze hauptsächtich durch Flößen sowohl in die Moldau
als in die Donau (Schwarzenberg-Canal).
b) Fast parallel mit dem Böhmerwalde ziehen die Sudeten,
unter welchem Namen jene Gebirgsbildungen begriffen werden, welche
vom Quellgebiete der Oder in nordwestlicher Richtung bis zum Durch—
bruche der Elbe sich erstrecken. Von den Karpaten werden sie durch
eine tiefe Einsenkung getrennt, in welcher nordwärts die Oder
cließt, während südwestwärts die Beẽwa zur March führt.
Der ganze Gebirgszug der Sudeten wird in folgende Abschnitte
Jetheilt:
aa) Das mährische Gesenke von der erwähnten Einsenkung
bis zu den Quellen der March; eine plateauartige Gebirgsmasse, welche
die Quellen der Oder enthält und im Altvater bis zu 1490 m
ansteigt. bb) Der Glatzer Gebirgskessel, eine von Randgebirgen
umgebene Hochebene, an deren Südrand der Spieglitzer Schneeberg
liegt (1420 m)J. ec) Am Quellgebiete des Bober beginnt das Riesen—
uind Isergebirge, welches, gegen SW. sanft abstufend, bis zur
Görlitzer Neiße zieht. In dem südöstlichen Theile mit seinen Vor—
lagerungen eine dichtbevölkerte, wohlangebaute und industriereiche Hoch—
ebene bildend, erhebt sich in der Mitte der wasserscheidende Kamm
des Riesengebirges mit seinen granitischen Kuppen, unter welchen die
Schneekoppe (1600 m) der höchste und überhanpt der erhabenste
Punkt Deutschlands außerhalb der Alpen ist.
Der verhältnismäßig hohe Rücken mit seinen Sumpfwiesen und den aus—
gedehnten nackten oder nur mit Gras und Knieholz bewachsenen Strecken, die vielen
Gipfel, die zahlreichen Längen- und Querthäler mit ihren Felsenengen, rauschenden
Berggewässern und kleinen Hochseen, die „Bauden“ mit Viehbwirtichait — durch all
dieses erinnert das Riesengebirge an die Alpen.
dd) Jenseits der Neiße zieht bis zur Elbe das Lausitzer
Berg⸗ und Hügelland, von fruchtbaren, wohlangebauten Ebenen
unterbrochen. Nur im S. erscheint es als ein zusammenhängender Gebirgs—
zug, das Lausitzer-Gebirge (zwischen Reichenberg und Zittau).
c) An das Lansitzer-Gebirge schließt sich das von der Elbe durch—
brochene Elbe-Sandsteingebirge an, berühmt wegen seiner pitto—
resken Thalbildungen und Bergformen („böhmisch-sächsische Schweiz“.
Königstein).
d) An den links von der Elbe liegenden Theil des Elbe-Sandstein—
gjebirges schließt sich das Erzgebirae an, welches bhis zum Quell—
jebiete der Elster reicht.
Das Erzgebirge fällt gegen S. zur Eger und Biela steil ab, während es sich
zgegen NW. ganz allmählich abdacht. Höchster Gipfel der Keilberg 1230 m. Der