Full text: Vaterlandskunde für die oberste Klasse der österreichischen Mittelschulen

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dieses Landes beträgt 32°/,; das kroatische Sprachgebiet reicht südlich von 
der genannten Linie von O. her nach Istrien hinein und erfüllt die ganze 
Halbinsel bis auf den westlichen Küstensaum; es ist von 20%, der Be- 
völkerung besiedelt. 
Da das Küstenland etwa 894 T, Menschen bewohnen, so ist seine Be- 
völkerungsdichte 112, ohne Triest 84 (am unteren Isonzo 120, in Südistrien 
etwa 30). Das krainische Karstland dürfte etwa die Dichte 30 aufweisen. 
VHIL Die wichtigsten Siedelungen, 
Der Hauptort des W. ist Görz!) (31 T. E.), uns als Stätte industriellen 
Lebens bereits bekannt; es treibt aber auch ziemlich lebhaften Handel 
und kommt wegen seiner gegen Nordwinde geschützten Lage immer mehr 
als Winterkurort in Aufschwung?). Dem unscheinbaren Aquileja sähe es 
wohl niemand an, daß es in der spätrömischen Kaiserzeit als Handelsstadt 
und Grenzfeste die zweite Stelle unter den Städten des Reiches einnahm 
and im Mittelalter noch die prächtige Residenz des Patriarchen war, Im 
Sommer belebt sich der Strand der Laguneninsel Grado mit Tausenden 
ron Badegästen. Triest?) nimmt einen lebhaften Aufschwung. (162, mit 
Vororten 220 T. E.) 
Die Natur hat es nicht besonders begünstigt; sie bot zu wenig Baugrund für eine 
größere Siedelung und zu wenig Schutz vor heftigem Sturm und Wellenschlag und ver- 
sperrte mit dem Riegel des Karstes den Zugang zum Hinterlande. „Indes, gerade an Triest 
zeigt sich, was zielbewußtes, ausdauerndes Wirken einer einsichtigen Regierung zu leisten 
vermag“ (Partsch). 
Triests Verkehrsbedeutung ist vor allem dadurch gegeben, daß es — 
vom abgelegenen Schwarzen Meere abgesehen — der nördlichste Hafen des 
Mittelmeeres ist und jenem Teile desselben — der Adria — angehört, der 
durch seine Richtung den Verkehr aus Mitteleuropa gegen Südosten (Suez- 
Kanal) weist. 
Triest ist heute nicht nur der erste Seehafen Österreichs und ein lebhafter 
Handelsplatz (Börse), sondern auch der Sitz blühender Industrie (vor allem 
zroßartige Schiffswerften und Hochofenanlagen, die zu Schiff aus Spanien und 
Ariechenland hergebrachtes Erz verhütten, Reisschälfabriken, Petroleum- 
raffinerien usw.). 
Die übrigen Küstenorte, darunter Capo d’Istria (12 T. E.), Parenzo 
12T. E.) und Rovigno (12 T.E.), sind alle bescheidene Städtchen geblicben. 
Pola, [das, weit ins Meer vorgeschoben, die Ostküste der nördlichen Adria 
beherrscht, ist wie geschaffen zum Hauptstützpunkte unserer Kriegsflotte, der 
die wohlgeschützte Bucht von Pola nebst dem durch die Brionischen Inseln 
gedeckten Canale di Fasana reichlich Raum gewährt. Schon zur Römerzeit 
ein blühendes Gemeinwesen, zählt es gegenwärtig etwa 70 T, E. Die Ostküste 
entbehrt größerer Orte, nur Abbazia, wo in windgeschützter Lage selbst 
Palmen ihre herrlichen Blätter entfalten, ist zum Mittelpunkte der Ööster- 
7 WM, Atlas, Karte 8. 98. - ” Jänner ©)
	        
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