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mit einem Strohwisch tüchtig ab und decke es, wenn nöthig, ordentlich zu.
Es trägt dir die verwendete Mühe reichlich ein und wird nicht nur schöner,
ondern auch gesunder und kräftiger. Die alte Schmutzwirthschaft mit den
Schweinen, die man an vielen Orten wochenlang in gleichem Kote liegen
ließ, kommt allmählich immer' mehr in Verruf und Abgang. Verständige
Landwirthe sehen ein, daß auch die Schweine in einem reinen trogdenen Stall
und mit einer reinen, von Zeit zu Zeit gewaschenen Haut viel schöner und
fetter werden, als die im Schmutze steckenden
6. Behandle deine Thierefreundlich und sanft. Sie
befinden sich wohler dabei, als bei launenhafter oder gar roher Behandlung
und werden zutraulicher, sind lenksamer. Kinge Thiere, besonders Pferde, ver⸗
dirbt man leicht durch willkürliches und grobes Benehmen, und sehr viele
päter unausrottbare Pferdefehler rühren einzig von solcher fehlerhaften Be⸗
handluug her. Unarten und Bosheit kuriert man nicht leicht durch Roheit,
sehr oft dagegen durch auhaltenden Ernst und genaue Ausmerksamkeit. Darum
vprobiere es immer wit Güte, du kommst mit ihr am weitesten.
J 7. Mißhandle und mißbrauche nie ein Thier. Reizbares,
iähzorniges Wesen ist ein großes Uebel und bringt besonders dem Landwirte
oiel Unheil. Es entehrt den Menschen und Christen und reißt zu abscheuli⸗
chen Schimpfworten und schändlicher Thierquälerei hin. Wer sein Spannvieh
ohne gehöriges Futter und ohne ihm die nötige Ruhe zu gönnen, abquält,
wer ihm übergroße Lasten zumutet, und es durch rohe Schläge und Miß⸗
handluungen zum Anstreugen seiner letzten Kräfte zwingt: sinkt selbst anf die
Stufe des Thieres hinunͤter, nnd ein solcher „Viehschinder“ wird von. jedem
ordentlichen Menschen verachtet. Auch das Hetzeu des Schlachtviehes mit
bissigen Hunden, das sog Ausgraben der Hörner bei den Ziegen, das qual⸗
volle Kreutzweisbinden der Kälber und dergl, ist schlimme Roheit und Sünde.
Kranke Thiere pflege sorgfältig. Mit Sorgfalt und
Aufmerksamkeit kann oft größeres Uebel verhütet werden; ebenso durch
rechtzeitige Schonung und zweckmäßige Pflege. Hüte dich vor den Pfuschern
und rufe lieber gleich einen tüchtigen Thierarzt zur Hilfe. Es nützt dir mehr,
einen solchen eine Mark zu zahlen, als dem unwissenden Quacksalber einen Pfennig.
Iii ueberlegst du alles vernünstig. so siehst du leicht ein: das Wohl
des Thieres hängt mit deinem eigenen Vortheil auf's genaueste zusammen.
Je beffer sich deine Hausthiere befinden, je mehr sie leisten und je schöner
sie gedeihen, desto groͤßeren Nutzen bringen sie dir. Der Rohe, der seine Thiere
vernachlässigt oder ruiniert, thut sich selber am wehesten. Darum schone und
oflege deine Thiere schon um ihret willen, besonders aber um deiner selbst willen.
Der Gerechte erbarmet sich seines Viehes, aber des
Bottsosen Herz'ist unbarmherzig.
Pl'an: J. 1. Die Hausthiere gewähren dem Menschen außerordent—
lichen Rutzen, darum verdienen sie gute Behandlung und Pflege. Dieß erfor—
dert auch die Menschenwürde und Religiösität. 2. Das Wohl des Thieres
hängt mit dem Vortiheil des Menschen zusammen. II. 8. Hauptregeln. Stelle
sie zusammen! 111. Schluß.
32. Die drei
1. Die Dinge, welche wir um un-
teils durch die Natur, teils durch die
standen. So sind der Bäum, die Blum
der Natur hervorgebracht; das Haus,—
Zaun aber von Menschenhand gemac
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