Full text: Die Geschichte Hamburg's für Schulen

Zweiter 'Abschnitt. 965—1106. 5 
hard I. Herzog und Statthalter. Aus uralten Nachrichten 
geht hervor, daß man schon damals den Handel Hamburg's 
einiger Aufmerksamkeit würdigte, da die Stadt als ein durch 
Einkünfte von Schiffen und Zöllen nahrhafter Ort gerühmt 
wird, und ihre Kaufleute manche Handelsfreiheit in Eng¬ 
land genossen; aber noch mehrmals ward der Ort verwüstet, 
besonders durch die Wenden und Slaven. Schrecklich häu¬ 
fele hier im Jahre 1012 der Wendenfürst Mistevoi, ge¬ 
reizt durch den Uebermuth Bernhard's II., Statthalter 
von Hamburg seit 1010. Die Wunden der Stadt suchte 
mit geschickter Hand zu heilen Unwann, der 1013 Erz¬ 
bischof wurde und theils für den Aufbau der Kirche und 
Klöster (noch aus Holz) thätig war, theils durch Unter¬ 
handlungen mit den Grenznachbarn Ruhe und Sicherheit 
schaffte. Auch den Glanz des Gottesdienstes erhöhte er, 
und um für die Beaufsichtigung der Kirchen und Schulen 
sich Gehülfen zu erziehen, sonderte er aus der Zahl der 
Mönche zwölf ab, entband sie von der strengen Ordensregel 
und verpflichtete sie auf einen besondern Canon, daher sie 
Canonici genannt wurden; auch hießen sie Domherren, Her¬ 
ren des Doms (vielleicht, weil sie in dem Hause — Domus — 
des Erzbischofs wohnen mußten). Ihre edle Bestimmung 
ging aber bald verloren und das Domcapitel unterschied sich 
durch nichts von der übrigen Geistlichkeit, als durch ein 
zwangloseres Leben und reichere Einkünfte, die durch Schen¬ 
kungen und andere Umstande herbeigeführt würben. Mit 
Uebergehung einiger unwichtigern Erzbischöfe gedenken wir des 
1035 erwählten Bezelin Alebrand, welcher für die Be¬ 
festigung und Verschönerung der Stadt viel that, unter 
welchem aber auch die Eifersucht zwischen geistlicher und 
weltlicher Macht zu wachsen begann, die sich selbst darin 
äußerte, daß Bezelin die Wiedeburg (im jetzigen Hopfensack),
	        
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