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III. Die Zeit der bedrängten Kirche.
gehalten und nicht zum Rechte seiner Unschuld gebracht
ward, so sah er sich endlich genöthigt an den Kaiser zu
appelliren, und so wurde er dahin, wohin frei zu gehen
er immer schon ein mächtiges Verlangen spürte, nach
Rom, der Hauptstadt der Welt, gefangen abgeführt.
Doch hatte er bei der Kette, die er trug, ein sogenanntes
„freies Gefängniß", er konnte in seinem Quartiere Besuche
annehmen und in Begleitung eines Soldaten überall her¬
umgehen; und er benützte seinen längern Aufenthalt da¬
selbst treulich, auch hier recht viele Seelen zur Erkennt¬
niß des Sohnes Gottes zu bringen und im Glauben zu
starken. Aus seiner ersten Gefangenschaft zu Rom ist er
wieder frei geworden und wohl nach dem Zuge seines
Herzens (Röm. 15, 24) bis an's westliche Ende der da¬
mals bekannten Welt, bis nach Spanien, mit der Heils¬
botschaft vorgedrungen. Er kam aber wieder nach Rom
und wurde dort, 67, um des Zeugnisses von Jesu willen
enthauptet.
Die andern Apostel blieben miteinander eine lange
Zeit in der g eist l i ch en Hauptstadt der Welt, zu Jeru¬
salem. Sie boten dieser einst von Gott so hochgeliebten
Tochter Zion mit vereinter Stimme fort und fort seine
Gnade und Erbarmuug an, bis sie sich zuletzt an ihrer
hartnäckigen Verstockung und wachsenden Verbitterung
gegen das Evangelium überzeugten, es sei nun an der
Zeit, daß auch sie sich von dem Israel nach dem Fleische
wendeten und den Auftrag des scheidenden Herrn Matth.
28, 19. vollzögen. Und sie gieugen alle hin, bis auf
Einen, zu lehren alle Völker, Bartholomäus — so sagen
alte Nachrichten — nach Indien, Thomas nach Per¬
sien und Parthien, Judas nach Arabien, Andreas
nach S c y t h i e n, Matthäus nach A e t h i o p i e n re. Sie
haben gewiß alle viel Frucht des Lebens geschafft, sollen
aber auch alle, bis wieder auf Einen, Gott mit dem
Märtyrertode gepriesen haben. Hören wir noch etwas
mehr von den drei Aposteln, welche nächst Paulo das
höchste Ansehen in der jungen Christenheit genoßen, also