rauhlen, und die Gäsete gewannen isin so lieb, dass sie durchaus
larauf destanden, er solle sich in diesem Dorfe hãuslich nieder-
asen und ihr Snneiden werden. Der Schmied jauchæte darũber
aut und vorsprach, inn Gela eu unterstuteen, 80 viel er
ι. der Senneider fand ein reichliche
Brot im Dorse, verheirachete sich mit einer guten Wirthin und
ebte froh und glũchlich. —XR
104. Des Sängers Fluch.
1. Es stand in alten Zeiten ein Schloß so hoch und hehr,
—A bis an das blaue Meer;
Ind ungs von duft'gen Gärten ein blüthenreicher Kranz:
Drin sprangen frische Brunnen im Regenbogenglanz.
ʒ2. Dort saß ein stolzer König, an Land und Siegen reich;
hrjaß auf seinem Throne so sunster und so bleich,
Denn was er sinnt, ist Schrecken, und was er buckt ist Wuth,
Ind was er spricht, ist Geißel, und was er schreibt, ist Blut.
3. Einst zog nach diesem Schlosse ein edles Sängerpaar,
Der ein' in goldnen Locken, der andre grau von Haar.
der Aute miß der Harfe, der saß auf schmuckem Roß;
ẽs schrit ihm frisch zur Seite der blühende Genoß.
4. Der Alte sprach Fnr Jungen: „Nun sei bereit mein Sohn.
Denk unsrer tiefsten Lieder, stimm an den vollen Ton!
Rinen alle Krafl zusammen, die Lust und auch den Schmerz;
ẽß gilt uns heut zu rühren des Königs steinern Herz.“
5. Schon stehn die beiden Sänger im hohen Säulensaal,
Und auf dem Throne sitzen der Koͤnig und sein Gemal,
Der Koͤnig, furchtbar prächtig, wie bluͤtger Nordlichtschein,
die Koönigin. süß und milde, als blickte Vollmond drein.
6. Da schlug der Greis die Saiten, er schlug fie wundervoll,
Daß reicher, immer reicher der Klang zum Ohre schwoll;
Dann sirömte himmlisch helle des Jün inge Stimme vor,
Des alten Sang dazwischen wie anse eisterchor.
7. Sie singen von Lenz und Liebe, von sel'ger goldner Zeit
Von Freiheit, Männerwürde, von Treu und Heiligkeit,
Sie singen von allem Süßen, was Menschenbrust durchbebt,
Sie ingen von allem Hohen, was Menschenherz erhebt.
g. Die Hoͤflingsschaar im Kreise verlernet jeden Spott
Des Königs troßz ge Krieger, sie beugen sich vor Gott;
Die Konigin, zerflossen in Wehmuth und in Lust,
Sie virft den Sängern nieder die Rose von ihrer Bruft.