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Auch in Rroatien-Slavonien sind 8 Gerichts- Ipstanzen: Die Bezirksgerichte,
das Geschworenengericht in Agram und die königlichen Gerichtstafeln als erste,
die königliche Banaltatel in Agram als 2weite und die kõnigliche Septemviraltatel
in Agram als höchsto Instanz.
Die Stadt Fiume verwaltet ein dem ungarischen Ministerium
unmittelhar untergeordneter königlicher Gouverneur.
Das ungarische Bud get pro 1904 praliminierte ca. 1I. 190.700. 000 K Staatsein-
aalimen und 1. 190. 100. 000 K Ausgaben.
c) Reichsverwaltung.
Die Verwaltung der gemeinsamen Angeélegenheiten beider Staats-
gebiete besorgen 8 Ministerien: 1J. Das k. und k. NMinisterium des
Faiserlichen Hausecs und des Subern, welchem vornehmlich die
Leitung der Politik obliegt und dem auch die zur Wabrung der
politischen Interessen im Auslande errichteten Gesandtschaften
Botschafter, Gesandte und bevollmächtigte Minister, Ministerresidenten
und diplomatische Agenten) sowie die Konsulate untergeéordnet sind.
2. Das kK. und K. Reichskriegsministerium für die Verwal-
tung des gesamten Kriegswesens mit Ausnahme der den
Landesverteidigungsminisstern zugewiesenen Aufgaben. Ihm sind zu—
geteilt: der Chef des Generalstabes, die Generalinspektoren für Artillerie,
Genie, Kavallerie ete. Zudem besteht eine eigene Sektion des Kriegs-
ministeriums für die Kriegsmarine. Die Inspizierung der Armee in
Beziebung auf ihre Ausbildung ist Generalinspektoren des
Hô,!r es übertragen. — Die Monarchie ist in 15 Militär-Territorialb—
bezirkée eingeteilt, an deren Spitze ein Korps- (in Dalmatien Militär-)
Kommando steht. Dazu kKommt ein Korpskommando in Sarajewo. Das
Landheer besteht aus dem stehenden Heere, der Landwehr und dem
Landsturm; das gemoeinsame stehende Heer umfaßt wieder Infanterie,
Kavallerie, Artillerie, Pioniertruppen, 1 Eisenbahn- und Telegraphen-
—
zãhlt (1904) im Frieden einschlüeßlich der österreichischen und der unga-
rischen (Honvéd) Landwehr ca. 392. 000 Mann, im Kriege aber mit dém
Landsturm ca. 2, 330. 000 Mann und wird darin gegenwärtig von der
des Deutschen Reiches, Frankreichs, Rußlands und Italiens übertroffen.
— Die wichtigsten Pestungen sind Krakau, Przemysl, Trient,
Pranzensfeste, Komorn, Essek, Peterwardein und Sarajewo. — Die
dosterreichisch-ungarische Kriegsflotte umfaßt (1904) 140 Fahrzeuge
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Flußschiffe (13 auf der Donau], Stations- und Missionsschiffe, Hafen- und
Kustenfahrzeuge), zusammen 1147 Geschütze und 17. 34 Mann führend.
Sie wird an Schiffszanul der operativen Flotte von der britischen, dor