Albrecht IJ.
198
Dritter Abschnitt.
Von der Belehnung der Habsburger mit den. Alpen-
ländern bis zur Schlacht bei Mohäcs (1282 -1526).
In diesem Abschnitt entwickeln sich nähere Beziehungen
zwischen den drei Landergruppen; auch Polen tritt mehrmals in
innige Verbindung mit Böhmen und Ungarn, wahrend gleichzeitig
die türkische Macht immer gefahrlicher anschwillt. Im Innern steigt
in allen drei Gebieten die Ständische Macht zu bedenklicher Höhe.
I. Die Alpenländer unter der Herrschaft der Habsburger bis zur
Spaltung des Hauses in zwei Linien (282 -1379).
A. Albrecht J. (1282 1308).
1. Albrecht als Landesfürst. Die Herrschaft der Habsburger
war von Anfang an wohlbegründet (S. 164 u. 175). Gleichwohl war
Albrechts Stellung zunachst ungemein schwierig, da die Landherren
dem neuen Herrscher trotzig entgegentraten, die Ratgeber, welche
er nach Osterreich brachte („die Schwaben“), haßten und auch die
Stadt Wien die Reichsstandschaft beanspruchte, die ihr Rudolf be—
statigt hatte. Doch bemeisterte Albreckt alle Schwierigkeiten; denn
er war kriegstüchtig, scharfsinnig, gerecht, Streng, von der hohen
Bedeutung seiner Stellung võöllig durchdrungen, gegen Reuige milde
und versôhnlich. Er zwang die Adligen zur Herausgabe der wider-
rechtlich eingezogenen Güter, unterdrückte ihre Aufstäànde, sicherte
den Landfrieden und beruhigte Wien durch die Verleihung eines
geuen Stadtrechtes.
2. Albrecht als König (1298 - 1308). Da die Kurfürsten mit
Adolt von Nassau unzufrieden waren, wahlte ein Teil von ihnen
Albrecht zum Gegenkönig; als jener bei Göllheim gefallen war,
bestieg dieser infolge einstimmiger Wahl den deutschen Thron. Als
König suehte er besonders seine Hausmaucht zu erweitern, wozu das
Ausgterben der Premysliden günstig schien. Er zog Bböhmen als
erledigtes Lehen ein und bestimmte die Grohen zur Wahl seines
Sohnes Rudolf, der sich mit Wenzels II. Witwe vermaählte. Als