fullscreen: Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen (Cursus 2)

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§ 126. 
Schweden unter Gustav HI. 
Auf Friedrich von Hessen-Kassel (§117) 
folgt, nach früherer Ernennung, Adolf Friedrich 
aus dem Hause Holstein-Gottorp *), unter dem die 
seit Karl's XII. Tode eingeführte Adelsherrschaft 
zur größten Höhe gelangt, die Königsmacht ganz 
zum Schatten herabsinkt, u. Parteikämpfe unter 
dem Adel selbst (Partei der Hüten u. der Mützen, 
d. i. die französische u. die russische Partei) das 
Staatswohl untergraben. Adolf Friedrich's Sohn 
l^'Gustav III. 
stellt, mit großer persönlicher Entschlossenheit, durch 
eine unblutige Revolution die fast unumschränkte 
Königsmacht wieder her u. verwandelt den bisher 
allmächtigen Neichsrath in eine bloß berathende Be- 
Hörde. Seine Negierung wird aber, obwohl viele 
Mißbräuche abgeschafft werden, bei seiner Pracht- 
liebe u. Verschwendung dem Lande nicht wohlthätig. 
Schon früher, während des österreichischen Erb- 
folgekrieges von Frankreich zum Kriege gegen Ruß- 
land gereizt, hat Schweden an Letzteres einen Theil 
Finnlands verloren. Ein von Gustav abermals um 
Finnland geführter Krieg bleibt ohne Gewinn. (Im 
Anfange des IN. Jahrh. geht Finnland ganz an 
Rußland verloren, f. § 136.) 
Gustav, der sich dem Adel völlig verhaßt gemacht 
hat, wird auf einem Maskenballe von Ankarstrom 
erschossen. 
(Auf Gustav III. folgt sein Sohn Gustav IV., 
welcher 
*) Cousin des Gemahles von Peter'S d. Gr. Tochter Anna (Gc 
neal. Tab. S. 173). Das Hans Holstein-Goltorp ein Scitenzweig 
des Hauses Oldenburg; letzteres regierte also damals in Oldenburg, 
Dänemark (§ 105), Rußland u. Schweden (gegenwärtig in den erstes 
vrei). Oldenburg geborte von 1G7B bis 1773 zu Dänemark. 
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