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Kreuzblüten haben noch viele andere angebaute Pflanzen, z. B. weiße Rüben
NRaps, Senf ꝛc. die teils als Gemüse genossen werden, teils gutes Ol liefern,
welches durch Auspressen der Samen gewonnen wird. Der gelbe Feigel oder
Boldlack hat größere, wohlriechende Blüten und wird in Gärten, namentlich
in Süddeutschland, fast überall gepflanzt.
Fig. 133. Kartäuser Nelke (verkl.)
Fig. 182. Oberkohlrabi. a Blüte ().
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Die Gartennelle wird wegen der wohlriechenden Blüten in Gärten und
Blumentöpfen häufig gezogen. Sie hat zahlreiche knotige Stengel mit gegen⸗
ständigen, linealen Blättern von graugrüner Farbe. Der walzenförmige, fünfzähnige
Kelch ist am Grunde von zwei bis drei Deckblättern umgeben und schließt fünf lang⸗
gestielte, gezähnte Kronblätter, zehn Staubgefäße und einen Stempel ein. Die Frucht
ist eine Kapsel. Bei gefüllten Nelken haben sich die Staubgefäße in Blumen—
hlätter verwändelt.
Zu den Nelken gehören: Die Kartäusernelke (Fig. 133), die Korn—
ade, die Sternmiere, der Taubenkro Rhmit kropfartig aufgeblähtem Kelche
Kläscherl) und das Seifenkrauft, dessen Wurzelstock in den Apotheken Ver—
wvendung findet.
Der Gartenmohn oder Schlafmohn (Fig. 134 ist eine aus dem Orient
stammende krautartige Pflanze, welche im Frühjahre gesäet wird und vom Juni
bis zum Herbste blüht. Sie hat eine spindelförmige Wurzel und einen
aufrechten Stengel. Die länglichen, ungleich gezähnten Blätter verlaufen nach
unten in den Blattstiel, die oberen Blätter umfassen den Stengel. Die Pflanze