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setzen. Die Blütenblätter sowie die Kelchblätter heißen Spelzen; sie sind 
lanzettlich und enden bes manchen Abarten in eine Jange Granne. Jede 
Blüte hat drei Staubgefäße und zwei kurze Griffel; sie erscheint im Juni 
oder Juli. Die im Juli oder August reifende Frucht ist länglichrund, 
stumpf und gelblichbraun. Die harte Schale ist mit dem Samen innig ver⸗ 
wachsen, welcher an Kleber und Stärkemehl reich ist. Der Samen hat nur einen 
Keimlappen. 
— An Schönheit, Güte und Verwendbarkeit wird der Weizen von keiner anderen 
Getreideart überiroffen. Durch Mahlen der Weizenkörner erhält man Kleie, Mehl, 
Grieß und Graupen oder gerolltes Gerstel, welche als Viehfutter und Nahrungs⸗ 
mittel von großer Wichtigkeit sind. Das Weizenmehl spielt im täglichen Haushalte 
eine große Rolle, da aus demselben Weißbrot gebacken und allerhand Mehlspeisen 
zubereitet werden. Das Stroh wird vielfach verwendet, zum Teil auch als Futter 
für Haustiere. Wegen seiner großen Wichtigkeit wird der Weizen im südlichen 
ind mittleren Europa vielfach gebaut; man säet ihn entweder im Herbste Winter⸗ 
weizen) oder im Frühjahre (Sommerweizen) und kennt eine große Anzahl von Ab⸗ 
arten, doch findet man ihn nirgends wild. Nach der Aussaat keimt der Weizen 
sehr bald. Noch vor dem Eintritt des Frostes erreichen die Pflänzchen 152 dm 
Hoͤhe. Der Schnee bedeckt im Winter die Saaten und schützt sie vor dem Erfrieren; 
ja, unter dem Schnee kräftigen sich die Pflanzen und wachsen im Frühjahre rasch 
empor, so daß Hasen und Rebhühner, Wachteln und Lerchen sich darin verbergen 
können. Bald wird jedoch die Saat gelb und reif, worauf der Weizen geschnitten 
und eingeerntet wird. — Zwischen dem Weizen wachsen allerlei Unkräuter. 
Der Landmann muß deshalb darauf achten, daß er reinen Samen anbaue. 
Der Roggen (Fig. 162), gewöhnlich Korn genannt, hat dünne Üühren, welche 
aus zweiblütigen Ährchen bestehen. Sein Verbreuungsbezirk reicht weiter nach Norden 
als der des Weizens; er gibt dunkleres Mehl und Brot als dieser. 
Aus dem Kornmehl wird ein gesundes Brot gebacken; das Stroh wird zur 
Füllung der Betteinlagen verwendet und wird auch geschnitten als Häcksel oder 
G'hack dem Viehfutter beigemengt. 
Die gemeine Gerste 
Fig. 163) wird gewöhnlich als 
Winterfrucht gebaut, sie hat 
etwa 1 m hohe Halme mit 
großen, sechszeiligen Ähren, die 
Grannen der unteren Spelzen 
sind sehr lang und rauh. Die 
Früchte sind mit den Spelzen 
verwachsen. 
Die zweizeilige Gersie 
hat zweizeilige Ähren, ist der 
vorigen sonst ähnlich und wird 
häufig als Sommerfrucht gebaut. 
Die Gerste wird vorzugsweise zur 
Erzeugung von Malz verwendet, 
auch bereitet man daraus Grau— 
pen und Grieß. 
Ein Ahrchen mit 2 Blüten, 
Deckspelzen, s untere Blü— 
tenspelze, obere Blütenspelze, 
Granne (4). 
Blüte nach Entfernung der 
ateren Blütenspelze, *2 
Schuppen, e 3 Staubgefäße, 
d 2 Narben (vergr.). 
3) Ein Ährchen (49). 
ig. 160. 
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