155 —
Feuer schwindet er noch mehr und verliert die Eigenschaft, sich im Wasser zu
erweichen. Er wird hart, bleibt aber porös und ist nicht schmelzbar.
Reiner Ton ist weiß, so der Porzellanton und der Pfeifenton.
Meist aber enthält er verschiedene Beimengungen und ist dann grau oder braun
und wird verschieden benannt. Löß ist kalkhaltig und wenig bildsam; der
Tegel ist blaugrau und enthält viel Sand, Lehm ist durch Ocker bräunlichgelb
gefärbr und sandhaltig.
Alle Tonarten sind durch Verwitterung älterer Gesteine entstanden. Der
Ton n vin vhaner Bestandteil der Ackererde, da er durch seine Eigenschaft,
Wasser und Gase (Ammoniak) aus der Luft anzuziehen und festzuhalten, den Pflanzen
Nahrung zuführt.
Aus dem Ton werden je nach dem Grade seiner Reinheit verschiedene Gegen⸗
stände verfertigt: Porzellan- unt Steingutwaren, gemeine Töpferwaren, Ziegel und
Bildhauerarbeiten.
Rückblick.
Die Gesteine sind meistens keine einfachen Mineralien und kommen in
großen Massen in der Erdrinde vor. Die Bestandteile können teils kristallisiert
sein, teils unregelmäßige Stücke bilden, die keine bestimmte Form haben. In
diesem letzteren Falle sind die Gesteine durch Verwitterung aus Trümmern
der Gebirge entstanden. Die Erdrinde besteht fast durchgehends aus Gesteinen
OC. Der Ackerboden.
Der Ackerboden enthält nebst den Trümmern der verschiedenartigsten
Mineralien sehr viele Stoffe organischen Ursprunges. Er ist aus der Ver—
witterung der Gesteine entstanden. In diesem Gemenge befinden sich tierische
und pflanzliche Stoffe in fortschreitender Verwesung. Das Regen- und
Schneewasser nimmt schon aus der Luft Kohlensäure, salpetrige Säure,
schwefelige Säure, Ammoniak auf, die es dem Boden zuführt. Gleichzeitig
werden die organischen Stoffe in der obersten Schichte des Bodens durch
den Einfluß der Luft und des Lichtes zersetzt, wobei sich verschiedene Säuren
bilden, die vom Wasser aufgenommen werden. Dadurch wird das Lösungs⸗
vermögen des Wassers bedeutend erhöht und die mineralischen Urstoffe
werden angegriffen. Die im Wasser enthaltenen Säuren verbinden sich mit
den gelösten Stoffen zu Salzen, die von den keimenden und wachsenden
Pflanzen aufgenommen und zum Aufbau ihres Körpers verwendet werden. Die in
Zersetzung befindlichen pflanzlichen und tierischen Reste bilden eine lockere, leichte
und schwarzbraune Masse, die Hu mus genannt wird. Eine gewisse Beimengung
von Humus ist für jeden Boden, der mit Nutzen bebaut werden soll, unerläßlich
notwendig. Da sich der Humusgehalt des Bodens mit der Zeit auf bebauten
Feldern erschöpft, müssen dem Ackerboden fortwährend pflanzliche und tie⸗
rische Abfallstoffe zugeführt werden, was durch eine zweckmäßige Düngung
bewerkstelligt wird