Sie wanderten aus ihren ursprünglichen Sitzen an der unteren Elbe südwärts, gelang— 
ten nach dem westlichen Ungarn und verließen (568) dieses Land wahrscheinlich, weil 
es erschöpft war. Unter ihrem Könige Alboin eroberten sie Italien und gründeten 
das longobardische Reich, woran heute noch der Name der lombardischen 
Tiefeben e erinneri. Die vongobarden wurden allmählich zu Italienern; die 
Italiener Südtirols sind Nachkommen der Longobarden. 
Den Longobarden folgten die Bayern und die Avaren, Jene setzten sich an 
der Donau und in den Ostalden. diese, ein mongolisches Volk, im heutigen Ungarn fest. 
„B. Die älteste Geschichte 
der Deutsch-Osterreicher, der Slawen und der Ungarn. 
J. Die Deunsch Osterreicher. 
1. Die Bayern. 
a) Ihre Herkunft und Verfassung. Der größere Teil der Deutsch⸗Hster⸗ 
reicher gehört dem bayrisch-österreichischen Stamme an. Die Bayern sind 
die Nachkommen der Markomannen. Sie wanderten aus Böhmen süd- und 
südwestwärts und besicdelten seit dem 6. Jahrhunderte allmählich die Länder an 
der Donau und in den Ostalpen. Die Bayern standen unter Herzogen, welche 
— ihre Burg hatten. 
Die Bekehrung zum Christentum. Der hl. Rupert. In der Zeit, 
da sich die Bayern in ihren heutigen Wohnsitzen niederließen, waren sie noch 
Heiden. Der Herzog, der den Entschluß faßte, Christ zu werden, war Theodo; 
er berief am Ende des 7. Jahrhunderts (696) den Bischof Rupert von Worms, 
der aus königlichem Geschlechte stammte und in dem Rufe großer Frömmigkeit 
stand. Rupert kam und taufte den Herzog und viele Vornehme und Geringe 
eines Volkes. Dann zog Rupert die Donau abwärts und predigte das Evan— 
zelium bis in die Gegend von Euns. In Seekirchen am Wallersee ließ er 
sich nieder und erbaute eine Kirche. Dort hörte Rupert, einige Stunden entfernt 
seien die Ruinen der alten Römerstadt Juvavum an der Salzach. Er begab 
sich hin und fand die Stelle für eine Niederlassung am besten geeignet. Der 
Herzog schenkte ihm den Ort und zahlreiche Höfe in den benachbarten Gauen, so 
daß Rupert die Mittel erhielt, eine Kirche, ein Mönchs- und ein Nonnenkloster 
zu gründen; Rupert wirkte viele Jahre segensreich in der Stadt, die neu aufblühte 
und von den in der Nähe befindlichen Salzwerken den Namen Salzburg erhielt. 
Winfried-Bonifazius, der Apostel der Deutschen. In Irland und 
England war das Christentum früher als in Deutschland bekannt geworden. 
Von dort kamen viele Sendboten, um unter ihren Stammesgenossen in Deutsch⸗ 
land die christliche Lehre zu verkündigen. Die größte Wirksamkeit entfaltete der 
Engländer Winfried. Von einem unwiderstehlichen Drange erfaßt, den Heiden 
Christum zu predigen, verließ er Familie und Vaterland und wandte sich von 
der Nordsecküste nach dem waldreichen Berglande von Mitteldeutschland. Im 
Lande der Hessen hatte er die Freude, Tausende von Heiden taufen zu können.
	        
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