Full text: Österreichische Vaterlandskunde für die oberste Klasse der Mittelschulen

Geogruphie. 
hinzelsiedlung setzt sie sich aus einer gröbzeren Anzaht getrennt liegender Höfe zu— 
sammen. Die Steuer-oder Kat'astraàal gomeinden nehmen ihrer Aussdehnung 
aach eine Mittelstellung zwischen Ortsgemeinde und Ortschaft ein. Sie umkassen 
dald das Gebiet einer einzigon, bald das mehrerer Ortschaften oder auch einer 
zanzen Ortsgemeindo. 
In dichtbewohnten Landstrichen städtisch-industriellen Charaktors deckt sich 
Ortsgemeinde und Ortschaft zumeist, in Gebieten mit vorwiegond groben geschlossenon 
Dörfern fallen wenige, in solchen der Einzelsiedlung oder kleiner Dörfchen viele 
Ortschaften auf die Gemeinde. So vorstehon wir die geringe Zahl der Ortschaften 
auf die poltische Gemeéinde in den dudeôtenländern, Galizien und der Bukowina, 
die grobe in Oberõösterreich, Karnten, Krain. Ahber neben den diedlungsverhältnissen 
pielt auch die historische Entwicklung und rechtliche Gepflogenheiten ihre Rolle. 
die mussen erkläüren, daß das ganze Gebiet von Triest nur à ine Gemeinde bildet 
ind in Istrien und Dalhmatien so vielo Ortschaften æu einer Gemeindo vereinigt sind. 
Hier bilden selbst die größten Städte nur Teile der zugehörigen ausgodehnten Grob- 
zemeinden. 
Die Einteilung Osterreichs in Geri ChISPbGZiTKÜôé ist aus Tab. 1 zu ersehen. 
Den Bezirksgerichten sind als Gerichte höheret Instanz die Landes- und Kreisgerichte 
übergeordnet. Auf die kleineren Kronlander enttallt jo ein Landesgericht, während 
in den größeren dem in der Landeshauptstadt befindlichen Iandesgérichte ein oder 
mehrere Rreisgerichte in anderen Städton zur Seite stohen. Die Oberlandesgeérichte 
imfassen oein größeres odeer mehroöre kleinere Kronlander. 
V. Die Bevölkerung der Monarchie. 
A. Zahl, Aufhau und Bewegung der Bevõlkerung. 
Die BevélKerung der österreichischen Làndor (Anh. Tab. Lu. 2) ist gröbor 
als dis der beidon andereon Teile der Monarchie zusammen. die hat sich in 80 Jahren 
ast verdoppelt, aber die Zunahme war nicht immer gleich rasch (Anh. Tab. 3). Im 
Verhaàltnis zu der Gesamthevölkerung ist das jährliehe Waehstum recht 
arheblich. Wenn es auch von demjenigen der Vereinigten Staaten, des Deutschen 
Reiches, Britisech-Nordamerikas und anderer Lànder, namontlich hochentwickelter 
Industrielãndor und uberseeischer Finwanderungsgebiete, übertroffen wird und auch 
hinter dem der beiden anderen Roichsteile zurũcksteht, so übertrifft es doch die 
meisten Lander Europas, darunter selbst Grobbritannien und Iland (Anh. Tab. 4). 
Dor Zuwachs der Bovõlkerumng waro noeh gröher, wenn wir nicht in Osterreich (eobenso 
wie in Ungarn) mit einer sehr bedeutenden uberseeischen A uswanderung zu 
rechnen hätten. Diese ist im allgemeinen im Steigen und betrug in der letzten ?eit 
hrlich erheblich über 100. 000, 1907 Sogar 177. 000 (1910 150. 000); nur im Jahre 1908 
zank sie infolge ungüũnstiger wirtschaftlicher Verhaltnisse in den Voreinigten Staaten, 
dem Haupt- Einwanderunssland, auf 58. 000. Noch etwas größer war die Emigration 
aus Ungarn. Von der österreichischen Auswanderung ging nur ein kleiner Teil über 
Triest und Fiume, während die ungarische zum großen Teil F iume, zum Kleineren 
auch Triest benützt. Die meisten Auswanderer nehmen ihren Weg ühber deutsche
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.