Full text: Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen

- 202 
Deutschland. Lttyern. 
wiederholt in Bayern. Auch die Franzosen 
traten in die Reihen der Kämpfer, angeblich 
Ferdinand III. um bett Protestanten zu helfen, in der That 
1637—1657. aber, um Deutschland zu zerrütten und Teile 
desselben an sich zu reißen. Die bayerische 
Armee zog ihnen entgegen und schlug sie 1643 
unter Johann von Wert bei Tuttlingen und 
unter Mercy bei Herbsthausen, erlitt jedoch 
1645 bei Allersheim eine schwere Niederlage. 
Endlich machte der westfälische Friede dem plan- 
( losen Morden, Sengen und Brennen ein Ende. 
Er wurde 1648 zu Münster und Osnabrück 
|j geschlossen. Niemand hatte ihn sehnlicher herbei¬ 
gewünscht, als Maximilian I., denn als gewissen¬ 
hafter Regent hatte er den Jammer seiner Unter¬ 
thanen ungleich schmerzlicher empfunden, als das 
mannigfache Leid, das ihn persönlich betroffen. 
Trotzdem der dreißigjährige Krieg fast alle 
Kräfte und Mittel Bayerns in Anspruch ge¬ 
nommen hatte, schuf Kurfürst Maximilian I. 
ji bedeutende Werke des Friedens. Er erbaute 
das alte Residenzschloß und ein Zeughaus in 
München; ferner errichtete er dort auf dem 
Marienplatze die Mariensäule zum Andenken 
an den Prager Sieg und in der Frauenkirche 
ein kunstvolles Grabdenkmal aus Erz für Lud¬ 
wig den Bayer. Den Jesuiten baute er präch¬ 
tige Kollegien in Amberg, Bnrghansen, Mindel- 
I heim, Landsberg und Straubing. Außerdem 
r gründete er noch 25 Klöster für Kapuziner und 
'i Franziskaner. 
Maximilian I. starb zu Ingolstadt, wohin 
;j er sich als neunundsiebzigjähriger Greis noch¬ 
mals begeben hatte, um die Stätten feiner frohen 
II Jugend zu sehen. In München verkündet ein
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.