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Deutschland. Lttyern.
wiederholt in Bayern. Auch die Franzosen
traten in die Reihen der Kämpfer, angeblich
Ferdinand III. um bett Protestanten zu helfen, in der That
1637—1657. aber, um Deutschland zu zerrütten und Teile
desselben an sich zu reißen. Die bayerische
Armee zog ihnen entgegen und schlug sie 1643
unter Johann von Wert bei Tuttlingen und
unter Mercy bei Herbsthausen, erlitt jedoch
1645 bei Allersheim eine schwere Niederlage.
Endlich machte der westfälische Friede dem plan-
( losen Morden, Sengen und Brennen ein Ende.
Er wurde 1648 zu Münster und Osnabrück
|j geschlossen. Niemand hatte ihn sehnlicher herbei¬
gewünscht, als Maximilian I., denn als gewissen¬
hafter Regent hatte er den Jammer seiner Unter¬
thanen ungleich schmerzlicher empfunden, als das
mannigfache Leid, das ihn persönlich betroffen.
Trotzdem der dreißigjährige Krieg fast alle
Kräfte und Mittel Bayerns in Anspruch ge¬
nommen hatte, schuf Kurfürst Maximilian I.
ji bedeutende Werke des Friedens. Er erbaute
das alte Residenzschloß und ein Zeughaus in
München; ferner errichtete er dort auf dem
Marienplatze die Mariensäule zum Andenken
an den Prager Sieg und in der Frauenkirche
ein kunstvolles Grabdenkmal aus Erz für Lud¬
wig den Bayer. Den Jesuiten baute er präch¬
tige Kollegien in Amberg, Bnrghansen, Mindel-
I heim, Landsberg und Straubing. Außerdem
r gründete er noch 25 Klöster für Kapuziner und
'i Franziskaner.
Maximilian I. starb zu Ingolstadt, wohin
;j er sich als neunundsiebzigjähriger Greis noch¬
mals begeben hatte, um die Stätten feiner frohen
II Jugend zu sehen. In München verkündet ein