In Deutschland kam nun Heinrich der Vil. von Luxemburg
auf den Thron. Ein Teil des böhmischen Adels, der mit Heinrich von
Kärnten wegen seiner Schwäche und der Bevorzugung seiner Landsleute
unzufrieden war, trug dem 14jährigen Sohne Heinrichs, Johann, die Hand
der jüngeren Tochter Wenzels 11., Elisabeth, und die Krone an. Der Kaiser
belehnte Johann von Luxemburg mit Böhmen und Heinrich von
Kärnten verließ ohne Kampf das Land (1310).
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&) Friedrich der Schöne (1308 —1830).
Von den Söhnen Albrechts waren Friedrich und Leopold erwachsen,
Albrecht, Heinrich und Otto noch minderjährig. Während Friedrich die
östlichen Herzogtümer regierte, übernahm Leopold die Verwaltung der
Vörlande, d.h. der Besitzungen im Elsaß, im heutigen Baden und in der
Schweiz. Aber Heinrich VII von Luxemburg, der neugewählte deutsche
König, verzögerte die Belehnung der Habsburger bis 1309. — Friedrich
geriet in einen Krieg mit Bayern, in welchem er von Ludwig dem
Bayer bei Gammelsdorf (Schweppermann) geschlagen wurde. Diese
Schlacht machte die den Habsburgern feindliche Iuxemburgische Partei
unter den Kurfürsten auf Ludwig den Bayer aufmerksam, und als
Friedrich der Schöne nach dem Tode Heinrichs VII. (1318) zum
Könige gewählt wurde, wählte sie Ludwig zum Gegenkönige (1314).
Dieser wurde namentlich von Johann von Luxemburg, dem Könige von
Böhmen, jener von seinem Bruder Leopold unterstützt. Der Kampf
zwischen den beiden Königen zog sich in die Länge. .— Indes unternahm
Leopold einen Zug in die Schweiz, um die Waldstätten (Schwyz und
Unterwalden), die sich nach dem Tode Heinrichs VII. den Habsburgern
nicht unterordnen wollten, mit Gewalt zum Gehorsam zurückzuführen. Er
wurde aber am Morgarten. (1315) geschlagen, worauf die Schweizer den
ewigen Bund zu Brunnen (1318) schlossen. Leopold mußte einen Waffen-
stillstand eingehen, in welchem die Reichsunmittelbarkeit der Wald-
stätten yon den Habsburgern anerkannt wurde.
Auch in Deutschland hatten die Habsburger Unglück. Friedrich;
der, ohne seinen Bruder Leopold abzuwarten, sich in eine Schlacht ein-
gelassen hatte, wurde bei Mühldorf geschlagen (1522) und nebst seinem
Bruder Heinrich gefangen. Doch bald nahmen die Dinge eine bessere
Wendung. König Johann von Böhmen fühlte sich durch Ludwig ver-
letzt, weil dieser das erledigte Brandenburg, trotzdem er es Johann ver-
sprochen hatte, seinem eigenen Sohne übertragen und den Markgrafen
von Meißen, der mit Johanns Tochter verlobt war, mit seiner eigenen
Tochter vermählt hatte. Johann lieferte daher den von ihm gefangen ge-
haltenen Herzog Heinrich aus und schloß Frieden mit Österreich. Andrer-