Full text: Moderne deutsche Dichter

727 — 
Wie füllt sich täglich das Theaterhans? 
Mit Shakespeare alblein kommt man nicht aus. 
Scheffels frische Studentenlieder 
Erfreuen uns wieder und wieder; 
Die alte deutsche Zeit ernent uns „Ekkehard“, 
„Trompeter“ mich bläst frisch in die Gegenwart! 
Geist und Humor, 
Dabei Gemüth, 
Ein Blumenflor,“ 
Der selten blüht. 
Wer ist größer? Schiller? Goethe? 
Wie man nur so mäkeln mag! 
Himmlisch ist die Morgenröthe, 
Himmlisch ist der helle Tag. 
Vöglein flattern im Gedränge, 
Federvolk, man lässt es gelten, 
Spatzen gibt es eine Menge, 
Eine Nachtigall ist selten. 
Theodor Storm. 
Die Stadt. 
Am grauen Strand, am grauen 
Meer 
Und seitab liegt die Stadt; 
Der Nebel drückt die Dächer schwer, 
Und durch die Stille braust das Meer 
Fintönig um die Stadt. 
Es rauscht kein Wald, es schlägt 
im Mai 
Kein Vogel ohne Unterlass; 
Die Wandergans mit hartem Schrei 
Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei, 
Am Strande weht das Gras. 
Doch hängt mein ganzes Herz an 
dir, 
Du graue Stadt am Meer; 
Der Jugend Zanber für und für 
Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir, 
Du graue Stadt am Meer.
	        
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