Full text: Moderne deutsche Dichter

184 — 
Frühlingskied in der Stadt. 
Der Frühling weiß zu finden 
Mich tief in Stadt und Stein, 
Bießt mir ins Herz den linden 
Fröhlichen Hoffnungsschein. 
Manch grüne Wipfel lauschen 
Zwischen den Dächern vor, 
Ein Lerchenklang durchs Rauschen 
Der Stadt schlägt an mein Ohr. 
Ein Schmetterling als Bote 
Flattert im Wind vorbei, 
Hinschwebend über das todte 
Steinerne Einerlei. 
Hans Hopfen. 
Magabunden. 
In der Schenke des Morgens fruh 
Beht's wahrhaftig schon lehrreich zu. 
Drinnen schafft das dralle Gesinde, 
Draußen schwankt im Frühlingswinde 
Hoch in der Straßen ein Bündel Stroh, 
Und die Fuhrleut', Hoiahoh! 
Grüßen den Weiser schon aus der Ferne. 
Ei, wie trinkt sich so gut und so gerne 
Irgend ein Schöpplein in aller Ruh 
In der Schenke des Morgens fruh! 
In der Schenke des Morgens fruh 
Horch' ich dem bunten Gerede zu. 
Handwerksburschen mit gähnenden Taschen, 
Fahrende Schüler in feinen Gamaschen, 
Brauner Zigeuner verschüchterte Brut, 
Kecke Recruten, den Strauß auf dem Hut, 
Etliche wandernde Komödianten, 
Dann von der Kirchweih die Musikanten 
Also wechselt's in einem Nu 
In der Schenke des Morgens fruh.
	        
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