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Ihm zu leibhaftigen Gestalten,
Zuͤm Kingriff in der Menschen Los bereit.
Er scheuchte weg von sich die Ahnung,
Die nun des Menschen Seele bang bewegt
Mit jener furchtbar ernsten Mahnung:
Dass jeder selbst sein Los im Innern trägt,
Dass nichts heran von außen dränge,
Dass ihn von außen hielte keine Macht,
Wenn er nicht harten Griffs bezwänge
Den Dämon, der ihm in der Brust erwacht!
Das liegt des Meisters frohem Kerne
Als Künstler wie als Menschen fremd und weit,
Er führt das Feenreich, das ferne,
Verklärend ein in die Alltäglichkeit
Und gibt, so volle, heitre Lichter
Und setzt so frische, satte Farben hin,
Dass man auch heute lauscht dem Dichter
Noch mit der Ahnen gläubig regem Sinn.
Er selbst ein Flottwell, dem zum Lohne
Auch einer Cheristane Lieb entsprach,
Volksmuse, die aus ihrer Krone
Für ihn die reichsten, schönsten Perlen brach;
Verschwendet wohl, doch nicht verzettelt
Hat er vom Schatz, der ihm verliehen ward,
uͤnd auch nur bei sich selbst gebettelt,
Wie es der reichsten Geister Eigenart.
Die Muse konnte auch den Meister
Zum Scheidegruß verweisen auf das Dort:
Auf den Verbleib im Reich der Geister;
Sie hielt getreulich ihrem Liebling Wort!
Den Besten zählt er bei im Bunde,
Und nicht vergänglich nur erwarb er Huld,
Zahlt doch mit dieses Festes Stunde
Die Vaterstadt hier eine Ehrenschuld!
Und über dieses Saales Schwelle
Trägt jeder weiter nun des Meisters Ruf,
Der so zu tiefst aus Volkesseele
Die reinsten, edelsten Gebilde schuf!
D' Fauptsach'.
Mei Vetta, mütterlicher Seit',
Der treibt dö Herrgottschnitzerei;
Dem stell' ich aft dö längste Zeit
Mich an sein' Werkbank nah' hiebei.