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von Vt Million Streiter in Bewegung. Im Sommer 1812
brach Napoleon auf. Preußen mußte den Durchzug gestatten und
sogar 20 000 Mann Hilfstruppen stellen. Nachdem^Napoleon bte
russischen Heere in zwei blutigen Schlachten (bet Smolensk und
Borodino) besiegt hatte, konnte er im September seinen Etnzug m
Moskau halten? Hier gedachte er zu überwintern, um tm nächsten
Jahre seinen eigentlichen Siegeszug anzutreten. War der Umzug
trt die alte Zarenstadt schon unheimlich, die Verwunderung steigerte
sich zum Entsetzen, als in der folgenden Nacht an verschiedenen
Stellen der Stadt die Flammen emporloderten und alles ttt Asche
legten Napoleon mußte zurückweichen und verlor ganze Heerhaufen,
mehr durch das Eis und den Schnee eines frühen ttttd überaus
strengen Winters als durch das Schwert der Kosaken. Kaum der
zehnte Teil seiues Heeres überschritt wieder die (Grenzen Preußeny
und verkündete in seinem kläglichen Zustande, daß der Herr ge¬
richtet. Da mußte es jedem klar werden, daß die Morgenröte
der Freiheit angebrochen, daß man handeln müsse, um frei zu werden.
Den Anfang machte der preußische General York, der Anführer
jener 20 000 Mann Hilfstruppen, denen Napoleon bte besondere
Aufgabe gestellt hatte, Liv- und Kurland für ihn zu erobern. Auf
eigene Verantwortung schloß York ein Übereinkommen nut dem
russischen General Diebitsch, wonach die Preußen zunächst alle
Feindseligkeiten gegen Rußland einstellten. Als der König davon
Nachricht erhielt, verließ er Berlin, welches noch zu sehr von fran¬
zösischen Truppen umgeben war, und erschien in Breslau. Von
hier aus erließ er einen Aufruf zur Bildung freiwilliger Jäger¬
korps, ohne den Feind zu nennen; dann schloß er unter Vermittlung
des wieder erschienenen vom Steins ein Bündnis mit Rußland,
stiftete am Geburtstage der verstorbenen Königin Luise das eiserne
Kreuz als Sinnbild' der Tapferkeit für den bevorstehenden Kampf
und erließ am 17. März 1813 den
„Aufruf an mein Volk."
„So wenig für mein treues Volk als für alle Deutsche bedarf es einer
Rechenschaft über die Ursachen des Krieges, welcher jetzt beginnt. Klar liegen
sie dem ungeblendeten Sinn vor Augen. Wir erlagen der Übermacht Frank¬
reichs. Der Friede, der die Hälfte meiner Unterthanen mir entriß, gab uns
feine Segnungen nicht; denn er schlug uns tiefere Wunden, als selbst der Krieg.
Das Mark des Landes ward ausgefogen, der Ackerbau, sowie der Kunstfleiß
der Städte gelähmt; die Hauptfestungen blieben vom Feinde besetzt. Übermut
und Treulosigkeit vereitelten meine besten Absichten, und nur zu deutlich sehen
wir, daß Napoleons Verträge mehr noch als seine Kriege uns langsam ver¬
derben mußten. Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo alle Täuschung aufhört.
Brandenburger, Preußen, Schlesier, Pommern, Sittauer! Ihr wißt, was euer
!) „Des Guten Grundstein, des Bösen Eckstein, der Deutschen Edelstein."