Full text: Moderne deutsche Dichter

316 — 
Jetzt höher Wellen, höher! Er steht oben, 
Blutend, keuchend, erschöpft, taumelt aufs Knie 
Doch er ist oben, ist gerettet, lebt! 
Und finster blickend weicht vor ihm der Tod 
Zurück und schwindet knirschend um die Klippe. 
Rarl Gusse. 
Im Traum. 
Ich sah mich selbst, den Spaten in der Hand, 
Ich grub ein Grab am fernsten Friedhofsrand, 
Grub Nacht um Nacht, wie bluteten die Hände! 
Und fand kein Ende. 
Sprach eine Stimme: „Hältst du noch nicht ein? 
Soll' denn mein Grab noch immer tiefer sein?“ — 
Und Antwort scholl mit trüb verhaltnem Klange: 
„Mir ist so bange. 
„Ich grab so tief, dass Frieden um dich sei, 
Dass nicht zur Nacht mein wilder Sehnsuchtsschrei 
Und nicht das Brausen ferner Lebenschöre 
Den Schlaf dir störe.“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.