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Spielhagen betrat die Schriftstellerlaufbahn mit den Erzählungen
„Clara Vere“ (1857) und „Auf der Düne“ (1858) und begründete
seinen Ruhm durch den Roman Problematische Naturen“ (1860), sein
Hauptwerk, welches in „Durch Nacht zum Licht“ seinen Abschluss findet.
In den nun folgenden Romanen zeigt sich Spielhagen als ein tapferer, nie
ermüdender Kämpfer, als eifriger Agitator der Schule der fünfziger und
sechziger Jahre, ohne in die moderne Zeitströmung sich hineinfinden zu
können. Seine bedeutendsten Romane sind noch: „Die von Hohen—
stein“. — „In Reih und Glied“. — „Hammer und Amboss“. —
„Sturmflut“. — „Platt Land“. — Quisisana“. — „Angela“
— „Was will das werden?“ —. „Ein neuer Pharao“. —
„Zum Zeitvertreib“. — „Faustulus“. — „Die Dorfcoquette“. —
„Frei geboren“.
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Heyse, Gottschall, Sudermann haben von ihm viel gelernt.
Aus: „Problematische Naturen“.
und
eStelzhamer Franz ist der bedeutendste unter den österreichischen
Dialectdichtern. Er wurde am 29. November 1802 zu Groß-Piesenham
hei Ried in Oberösterreich als Sohn eines Bauern geboren. Nach Ab—
solviering des Gymnasiums zu Salzburg und Graz bezog er die Uni—
versität, ohne seine Studien abzuschließen. Frühzeitig dichterisch thätig,
griff er zum Wanderstabe, durchzog die Gaue der Heimat und sang seine
fröhlichen Lieder. Nach einer mehrjährigen Unterbrechung begann er
sein unstetes Wanderleben neuerdings, bis der Landtag Oberösierreichs
ihm durch einen Jahresgehalt einen sicheren Lebensunterhalt gab. Er starb
in Henndorf bei Salzburg am 14. Juli 1874.
Wir verdanken Stelzhamer 4 Bände „Lieder und Gesänge in
obderennsischer Mundart“, die theilweise heute noch in dem Volksmunde
seiner engeren Heimat leben, und größere epische Dichtungen: „Wald—
fräuerl“, „Dä Soldadnvöda“, „D'Ahnl“ (1851) und „Königiu Noth“.
Er bringt nicht nur seine wärmsten Gefühle in der heimatlichen Mund—
art zum poetischen Ausdruck, sondern stellt auch kräftige Figuren aus
dem Volksleben und glänzende Bilder seiner Heimat dar.
's Waldvögerl. — Mein Müaderl.
„AStieler Karl, geboren am 15. Tecember 1842 in München,
gestorben als bayrischer Archivassessor am 12. April 1885. Von seinem
innigen Verkehre mit dem Volke des bayrischen Hochlandes zeugen die
Sammlungen seiner Dialectgedichte „Bergbleameln“, „Weil's mi freut“,
„Habt's a Schneid“', „Um Sunnawend“. Diesen folgten hochdeutsche
Gedichte („Hochlandlieder“, „Wanderzeit“ 1882). In dem „Winter—
idyll“ (1886), das der Dichter nicht vollenden konnte, schildert Stieler
sein schönes Familienleben.
Waldeinsamkeit. — Auffahrt. — Vor dem dreißi ährigen Kriege.
naubild