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275 Braunsehuoio
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Da es zu keiner Zeit an Besuchern von schlechter Gsunt hne
denen es darum zu thun war, den Garten zu verwüsten: so unterhal—
ten die Väter des hl. Landes daselbst eine türkische Wache. Nament—
lich sollen so die alten Olbäume beschützt werden, die ungeachtet ihres
hohen Alters noch einige Oliven tragen, aus welchen Rosenkraͤnze
verfertigt werden.
) Golgatha.
Auf einer Felsenhöhe bei Jerusalem, dem Berge Sion gegenüber,
wird noch jetzt dem Reisenden eine Stelle gezeigt, welche man den Berg
des bösen Rathes nennt. Hier soll nämlich das Gebäude gestanden
haben, wo der Hohepriester Kaiphas mit den übrigen Priesferfürsten
Rath hielt wider Jesum und den Beschluß faßte, der wunderbar genug,
mit den Worten: „Lasset uns zum schmachvollsten Tode ihn verdammen,“
schon im Buche der Weisheit sich aufgezeichnet findet.
Dieser recht böse, und doch für uns so wahrhaft gute Beschluß führt
uns auf eine andere felsige Höhe, die außerhalb der ehemaligen Stadt
zelenn war, und den Namen Golgatha oder Kalvarienberg trug. Un—
ler Golgatha darf man sich nicht einen hohen Berg vorslellen, es ist
dieser nur eine Fortsetzung jener Anhöhe, die der Herr mit dem Kreuge
beladen hinanzog. Gegenwärtig bildet der Berg eine Felsenmasse, die
sich über dem Boden der Grabkirche, wo einst der Garlen des Joseph
von Arimathäa lag, höchstens 18 bis 20 Fuß hoch erhebt. Zehn Stu
fen führen vom Gange der hl. Grabkirche zu der Fläche des Berges,
wo Jesus am Kreuze starb. Auf diesem Platze steht jeht eine Kapelle.
Diese ist in zwei kleinere Kapellen getheilt. Die Kapelle rechis en
halt den Ort, wo das Lamm Gottes ans Kreuz genageit wurden Diese
Kapelle gehört den Kathollken u. ist beständig durch sehr viele Lampen
erleuchtet. Die andere Kapelle enthalt den Ort, wo das Kreuz erhöhl
wurde und gehert den Griechen. Ueber dem Orte, in welchem das
Kreuz Christi gestanden, ist ein Altar errichtet. Die Oeffnung selbsi
ist mit einer Silberplatte belegt. Es wird auch noch der Felsen ge—
zeigt, der sich wegen Christi Tod spaltete.
8) Der Oelberg.
Der Oelberg liegt auf der Ostseite von Jerusalem, nur Stunde
von der Stadt entfernt. Er ist 8000 Fuß hoch und ragt über all⸗
Berge der Umgegend hervor. Er bietet in der Richtung von Norden
nach Süden drei Gipfel dar. Auf dem in der Mitte, von wo aus
man eine herrliche Aussicht über Jerusalem bis zum Mittelmeere ge⸗
nießt, vollführte u seine glorreiche Himmelfahrt.
Die heilige Helena hatte daselbst eine prachtvolle Kirche erbauen
lassen, die später von den rohen Mameluken zerstört wurde Jeht steht
an der Stelle der Kirche eine türkische Moschee, die von schlecten, von
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