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Muschel. Sie ist größer als die Flußmuschel, hat aber eine dünnere Schale und
ein weniger starkes Schloß, da sie den Einwirkungen des fließenden Wassers
nicht ausgesetzt ist. — Die Flußperlmuschel liefert uns Perlen, die
aber denen der Meerperlmuschel an Größe, Glanz und Färbung nach¬
stehen. Die Perlen entstehen dadurch, daß Fremdkörper, welche zwischen
Mantel und Schale gelangt sind, mit einer harten glänzenden Masse um¬
geben werden, die der Mantel zu seinem eignen Schutze absondert. Die
Meerperlmuschel lebt im Roten und im Persischen Meere und bei der Insel
Ceylon. Durch Taucher wird sie vom Meeresgrunde herausgeholt. Zu
den eßbaren Muscheln gehört die Auster. Sie kommt an den Küsten
fast aller wärmeren Meere vor; an der Westküste von Schleswig-Holstein
wird sie künstlich gezüchtet. Mit der unteren, gewölbten Schale sitzt sie
auf dem Boden, an Pfählen, Steinen und dergl. fest; die obere Schale ist
flach. Sehr zahlreich finden sich an den deutschen Küsten die ebenfalls
eßbare Miesmuschel und die Herzmuschel.
2. Ser Fintenfisch.
Der Tintenfisch hat einen sackartigen Rumpf, aus dem ein trichter¬
förmiger Fuß hervorragt. Aus diesem wird das Atemwasser ausgestoßen.
Dadurch bewegt sich das Tier stoßweise im Wasser rückwärts. Um den
Mund stehen im Kreise zehn Arme, die an der Innenseite mit Saugnäpsen
besetzt sind. Mit diesen vermag der Tintenfisch seine Beute, welche aus
kleinen Meertieren besteht, leicht und sicher zu ergreifen. Seine Färbung
kann der Tintenfisch der Umgebung anpassen. Wird er verfolgt, so sondert
er durch den Trichter einen braunen Farbstoff ab, der das umgebende
Wasser färbt und das Tier wie in eine Wolke einhüllt. Dieser Farbstoff
liefert eine Malerfarbe (Sepia). Die Donnerkeile, die sich vielfach auch
bei uns in den Schichten des Juragesteins finden, sind Teile ausgestorbener
Tintenfische. Ebenso gehören die zahlreichen Arten der Ammonshörner
den Verwandten des Tintenfisches an, die in ungeheurer Menge die Meere
der Vorzeit bevölkerten.
3. Die Schnecke.
1. Körperbau. Der vordere Teil des Schneckenkörpers ist der Kopf.
An demselben befinden sich zwei Paar Fühler; vorn stehen zwei kleinere
und hinten zwei größere, welche an ihrer Spitze die Augen tragen. Bei
der leisesten Berührung werden die Fühler schnell nach innen gestülpt,
und nur langsam werden sie nach einiger Zeit wieder ausgestreckt. Da
die Augen durch die langen Fühler hochgestellt sind, so kann die Schnecke,
obwohl sie am Boden kriecht, doch eine ziemlich große Fläche übersehen.
Die glatte, muskulöse Haut an der Unterseite des Körpers ist das Be¬
wegungswerkzeug der Schnecke und wird daher der Fuß genannt. Wie
die Schnecke damit kriecht, sieht man deutlich, wenn man sie aus einer
Glasscheibe entlang kriechen läßt. Dann bemerkt man die wellenförmigen
Bewegungen der Haut, durch welche sich die Schnecke wie eine Raupe
weiterschiebt. Der vordere Teil des Fußes sondert fortwährend eine glatte,
schleimige Masse ab. Dadurch stellt sich die Schnecke gleichsam eine Gleit¬
bahn her, aus welcher der weiche Körper leicht dahingleitet, ohne daß er
an harten Gegenständen verletzt wird. Der Schleim erhärtet bald und
bezeichnet als glänzender Streifen den Weg des Tieres.