1. Flächenverteilung von Land und Meer. — 2. Die wagerechte Gliederung der Ozeane. 67 
III. Wechselbeziehungen zwischen Land und Meer. 
1. Flächenverteilung von Land und Meer. § 
a) Ungleichmäßigkeit der Verteilung. Auf Grund der neuesten Forschungs- 
ergebnisse darf man annehmen, daß das arktische Gebiet fast ganz und die 
bisher entdeckten Gebiete der Antarktis einer mutmaßlich zusammenhängenden 
Landmasse etwa von der Größe Europas augehören. Ist das der Fall, so 
nimmt die Gesamtfläche des Landes 144 Mill. qkm und die Meerbedeckung 
366 Mill. qkm ein. Auf das Wasser entfallen also 72%, auf das Land 
28% der ganzen Erdoberfläche. — Land und Waffer sind ungleich verteilt. 
Die nördliche Halbkugel hat mehr Land als die südliche, die östliche Erd- 
Hälfte mehr als die westliche. Noch ungleichmäßiger ist die Verteilung, 
wenn mau eine nordöstliche Land halbkugel mit der Loiremündung als 
ungefährem Pol und eine südwestliche Wasserhalbkngel unterscheidet, deren 
Pol bei Neuseeland liegt. Jene umfaßt 52% Wasser und 48% Land; bei 
dieser sind die entsprechenden Zahlen 91% und 9%. 
fo) Die Erdteile und Weltmeere. Das Land bildet, abgesehen von der 
Antarktischen Feste, drei größere Massen oder Festländer (Erdfesten, Konti- 
nente), die gewöhnlich in fünf Erdteile und unzählige kleinere Stücke, 
die Inseln, zerlegt werden. An ihrer arktischen Breitseite sind die großen 
kontinentalen Massen einander sehr nahe gerückt und umschließen dort kreis- 
förmig das Arktische Binnenmeer. Nach Süden hin an Breite abnehmend, 
enden sie auf der südlichen Halbkugel in drei Spitzen, die durch die breiten 
Räume1 der drei Weltmeere, des Großen, des Atlantischen und des Indischen 
Ozeans, voneinander getrennt sind. Der Große und der Atlantische Ozean 
greisen auch auf die Nordhalbkugel über. 
2. Die wagerechte Gliederung der Ozeane. 
a) Nebenmeere (Mittel- und Randmeere). Die Hauptozeane dringen § 
mit einer Anzahl größerer und kleinerer Glieder in die sie begrenzenden Erd- 
räume und zwischen die Festländer ein. Die großen Verzweigungen der 
Ozeane pflegt man als Nebenmeere zu bezeichnen und versteht darunter 
alle durch Laudvorsprünge, Halbinseln, Inseln und Jnselreihen von den 
Weltmeeren deutlicher geschiedenen Meeresflächen. 
Nach ihrer Lage zu den Kontinenten teilt man die Nebenmeere in Mittel- 
und Randmeere ein. Bei den Mittelmeeren, die sich zwischen die großen 
Landmassen schieben, unterscheidet man das Europäisch-Afrikanische oder das 
Romanische Mittelmeer, das Amerikauifche, das Austral-Asiatische Mittelmeer 
und das Nördliche Eismeer. Den vier großen Mittelmeeren stehen drei 
1 Neuerdings Pflegt man das gesamte Weltmeer in drei Hauptozeane einzuteilen, 
mdem man das Nördliche Eismeer als Nebenmeer ansieht und das Südliche Eismeer in 
den drei großen Ozeanen aufgehen läßt. 
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