fullscreen: Römische Geschichte (Abt. 2)

108 Vierter Zeitraum. — § 37- Die Nachfolger Augusts etc. 
täuscht sein Günstling Sejan aufs gröblichste. Ermordung des 
kaiserlichen Sohnes Drusus durch ihn in ehebrecherischem 
Bunde mit dessen Gemahlin. Sejan gestürzt und getötet. 
Nunmehr Greuelherrschaft in Rom (nicht in den Pro¬ 
vinzen) unter Sejans Nachfolger Macro. Auch Agrippina, 
die Gemahlin des Germanicus, und ihre beiden ältesten Söhne 
fallen als Opfer kaiserlichen Mißtrauens. Der alternde Tiberius, 
nach den trüben Erfahrungen seines Lebens in Capri seinen 
Lüsten sich hingebend, stirbt vereinsamt ySjährig (auf demSterbe- 
bette in Kissen erstickt? — „Der Tod des Tiberius“ von Geibel). 
2) C. Cäsar, Sohn des Germanicus, gewöhnlich mit dem 
ihm als Knabe von den Soldaten beigelegten Spitznamen 
37-41 „Caligula“ (Soldatenstiefelchen) genannt, 37—41* Nach an¬ 
fänglich guter Regierung von Cäsarenwahnsinn ergriffen: Ver¬ 
geudung des Staatsschatzes durch unsinnige Verschwendung, 
Zerrüttung des Körpers durch Ausschweifungen, Scheinfeld¬ 
züge, Forderung göttlicher Verehrung, Narrheiten (sein Pferd 
zum Konsul ernannt), Hinrichtungen aus Laune und Geld¬ 
gier. Er wird durch seine Leibwache auf Anstiften eines von 
ihm gehöhnten Tribunen ermordet. 
3) Claudius, Oheim Caligulas, wird, aus dem Versteck, 
in das er sich bei dessen Ermordung verkrochen, hervor¬ 
gezogen, von der kaiserlichen Leibwache auf den Thron er- 
41-54 hoben, 41—54, ein schüchterner Mann mit verschrobenen ge¬ 
lehrten Liebhabereien. Anfangs nicht untüchtig: Aufhebung 
der Anklagen wegen Majestätsverbrechen, Begnadigungen. 
Ein Teil Britanniens wird (43) erobert, Mauretanien zur 
Provinz gemacht. Bald versinkt er in Schlaffheit. Seme 
Freigelassenen Narcissus, Pallas und seine Gemahlinnen 
herrschen. Die erste, die herrschsüchtige und grausame 
Messalina (vgl. Wilbrandts Drama Arria und Messalina), 
wird nach schamlosem Ehebruch getötet; seine zweite, die 
nicht minder herrschsüchtige Agrippina II., seine Nichte, 
räumt ihren Gemahl durch Gift aus dem Wege, um ihrem 
Sohn Nero aus erster Ehe auf den Thron zu verhelfen. 
4) (Claudius) Nero, unter Zurücksetzung des rechtmäßigen 
Thronerben Britanniens von der Leibwache auf den Thron 
54_68 erhoben, 54—68. Sein Lehrer Seneca und der Oberste der 
Leibwache Burrus, anfänglich seine Leiter, bestimmen ihn zu 
guten Regierungsmaßregeln. Bald im Gefühl unbeschränkter 
Macht zügellos sich seinen Leidenschaften hingebend: maßlose 
Eitelkeit, närrische Sucht, sich als Sänger, Schauspieler, 
Wagenrenner zu zeigen (von den schlauen Griechen lächelnd
	        
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