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2.: Zu dem fruchtbaren Boden kommt noch etwas anderes,
das dazu beiträgt, daß in unserer Gegend so viel Land-
Wirtschaft getrieben werden kann.
Im Sommer, wenn es wochenlang nicht regnet, werden
die Pflanzen welk und verdorren.
Bei uns kommt aber eine große Trockenheit nicht oft vor.
Sch.: Es regnet bei uns öfter.
L.: Woher kommen die schwarzen Wolken?
Sch.: Von Westen kommen die Regenwolken.
L.: Wer treibt sie herbei?
Sch.: Der Westwind treibt die Wolken herbei.
L.: Deshalb schauen die Bauern in der Ernte, wenn sie Sonnen-
schein brauchen, auch nach Westen.
Warum haben die Bauern dann Westwind nicht gerne?
Sch.: Der Westwind bringt Regen.
L.: Westwind haben wir oft. Die Regenwolken sind schwer.
Was ist die Folge davon?
Sch.: Sie schweben tief und bleiben am Gebirge hängen.
Sch.: Die Wolken bleiben am Königstuhl und Heiligenberg hängen.
Sch.: Die Regenwolken entleeren sich und man sagt: es regnet.
L.: Man hat festgestellt, daß wir in unserer Gegend etwa
150 Regentage im Jahre haben.
L.: Wem bringt der öfter fallende Regen Nutzen?
Sch.: Der Landwirtschaft bringt er Nutzen,
ß.: Fasse zusammen, weshalb die Bauern in unserer Gegend
so viel Getreide-, Futter- und Handelspflanzen bauen
können!
Sch.: Der Boden ist nahrhaft, und es regnet öfter.
L.: Wovon hängt also ein ergiebiger Ackerbau ferner ab?
Sch.: Von der Feuchtigkeit hängt der ergiebige Ackerboden ab.
L.: Nun kommt noch ein Drittes hinzu, weshalb die Bauern
in unserer Gegend so reichen Ertrag von ihren Feldern
haben.
Wenn im Odenwald noch alles tot ist, blühen bei uns
schon die Mandelbäume und Kirschen! Wie ist das möglich?
Sch.: Bei uns muß es wärmer sein.
L.: Woher kommt das?
Sch.: Die Ebene und der Bergabhang können den ganzen Tag
von der Sonne beschienen werden.
L.: Warum ist das möglich?
Sch.: Die Ebene zieht von Süden nach Norden.
L.: Wer hält die rauhen Ostwinde ab?
Sch.: Die Odenwaldberge halten die rauhen Ostwinde ab.
L.: Was für Winde kommen von Norden?
Sch.: Die kalten Nordwinde kommen von Norden?