Full text: Notions d'histoire générale

I. Naturkundliches. 
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Gas ist leichter als das Wasser, steigt also in die Höhe, und da 
es gern ganz entweichen möchte, so drängt es den Kessel mehr 
und mehr empor; damit dieser aber von dem immer zuströmenden 
Gase nicht ganz aus dem Vasser fortgestossen werde, so sind ihm 
Ringe angenietet, welehe sich um feststehende eiserne Stangen 
hinaufschieben und zu rechter Zeit von einem Knopf der Stange 
zurückgehalten werden, so dass der Rand des Kessels unter Wasser 
bleibt und das Gas umfangen hält. Ein solcher Behälter ist nun 
nach dem Bedürfnisse eingerichtet, und an seinem Steigen berech-— 
net man, wie viel Gas er enthalte. Es giebt Gasbehälter, die bis 
zu 5 Nillionen Kubikfuss (über 2 Nillionen ebm) halten. 
Eine weite Röhre geht nun vom Gasbehälter aus in der Erde 
fort und verzweigt sieh in vielen Nebenröhren durch die Strassen 
und die Häuser. Offnet man den Hahn an ihrem Anfange, so wird 
dureh das Gewieht des Kessels das Gas in sie und in ihre Zweige 
hineingedrängt. Offnet man den Hahn an den Enden der RBöhren, 
die in den Strassen und Häusern heraufgeführt sind, so braucht 
man nur ein Lieht daran zu halten, und im Nu lodert das Gas in 
heller Flamme empor. Das Gas als brennbare Luft ist sehr ent- 
zündliech, darum muss man sieh sehr hüten, die Gasröhren aufge- 
schraubt zu lassen, wenn keine FElamme daran brennt; sonst ent- 
schlüpft das Gas, ohne verzehrt zu verden, sammelt sich in grosser 
Massè an, und bei Annäherung von Licht es mit zer- 
sehmetternder Gewalt. Es geschiebt auch wohbl hin und wieder, 
dass die Röhren zu schwach oder zerbrechlieh geworden sind, dann 
sprengt sie das nach Befreiung strebende Gas, und — aus ist es 
mit der glänzenden Klarheit, eine diehte Finsternis tritt plötzlich 
an ihre Stelle. 
67. Nebel, Wolken, Regen. 
Uber den Wiesen sich abends nicht selten Nebel. Er besteht 
aus Millionen kleiner Nebelblschen. Am Morgen waren dieselben noch 
Wassertropfen und flossen in Baͤchen und Flüssen dahin. Als aber die 
eend Sonne sie den Tag lang so warm beschien, stiegen sie un— 
ichtbar aus dem Wasser und schwebten in der blauen Luft. Die 
Sonne sank aber, und die Luft ward kühler. Nun legen die unsicht— 
baren Wasserteilchen ihr Abendkleid an, sie werden zu Nebel und lagern 
sich wie ein ve Streifen über das niedere Land. Wer mitten 
in der dichten Nebelschicht geht, dem werden Gesicht und Kleider feucht 
und kalt. Millionen winziger Nebelbläschen schweben um ihn herum. 
Klein und gering ist jedes derselben; es vermag nicht, dem leisesten 
n zu widerstehen. Der Flügelschlag einer Mücke jagt es von 
seiner Stelle. Wenn aber viele sich vereinen, dann vermögen sie Großes 
zu bewirken. 
Entflieht die Nacht, so soll der frische Morgenwind die Nebeldecke 
der Wiesen und Sümpfe zusammentreiben. Sie wird vielfach zerrissen
	        
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