1V Vorwort.
Buchstaben keine Einwendungen machen, was die mir zugegangenen Zu¬
schriften auch nur bestätigen, zumal da stets die wörtliche Über¬
setzung oder eine Umschreibung vorangeht und das Grie¬
chische nur in der Klammer erscheint.
Im übrigen hat die neue Bearbeitung an der Einteilung und
Reihenfolge nichts geändert, so daß sie den Grundsätzen, die in der be¬
kannten Verfügung über die Neuauflagen ausgesprochen sind, nicht
widerspricht. Daran freilich wird wohl niemand Anstoß nehmen wollen
daß bte Fortschritte der Wissenschaft und die Erfahrnngen, die sich aus der
Benutzung des Buches ergeben haben, gewissenhaft berücksichtigt wurden. So
haben namentlich die Abschnitte über die Vorgeschichte, die kretisch-
Mykenische und die älteste griechische Kultur und überhaupt
die allgemeinen Darstellungen des Staats-, Wirtschafts- und
Geisteslebens (insonderheit auch der Philosophie) eine unseren heutigen
Kenntnissen und Anschauungen entsprechende, oft tiefgreifende Um¬
arbeitung erfahren. Wie der Herausgeber an anderen Orten ausführlich
dargelegt hat, wird die wortgetreue Durchnahme gerade dieser Kulturüber¬
blicke gar nicht erwartet, noch viel weniger gefordert: neben dem Lern¬
stoff soll auf der Oberstufe der Anregungsstoff seine selbständige
Bedeutung erhalten!
Wird also nirgends mehr wie im Geschichtsunterricht dem Lehrer
freiestes Schalten mit dem Stoff des Lehrbuchs zugestanden werden
dürfen, so fällt damit meines Erachtens auch ein Bedenken fort, bas von
einem sehr erfahrenen unb geschätzten Fachgenossen gegen bie brei
Paragraphen ber Einleitung erhoben worben ist. Er meint
nämlich, „baß, wenn man zuerst von ber Kultur ber Ägypter unb
Babylonier in selbstänbiger Besprechung hanbelt, bas Interesse gerabe
ber eifrigsten Schüler allzu stark auf biefe Sachen gelenkt wirb unb
nachher nachläßt". Deshalb schlägt er bor, biefe Abschnitte „in einen
Anhang zu verweisen unb bas Kapitel über bte Ägäische Kultur als
treffliche Einleitung zu geben, bie geeignet ist, bie jugenblichen Gemüter
gleich von Anfang an voll unb ganz zu packen". Ich habe nach reiflicher
Überlegung nicht geglaubt, biefem Rate folgen zu sollen; benn erstlich
hat ja ber Lehrer bas volle Recht, bie genannten Abschnitte be¬
liebig kurz unb zu bem ihm genehmen Zeitpunkte zu behanbeln ober
auch ganz wegzulassen; bann aber scheint es boch recht bebenklich, in
einer Zeit, wo z. B. bie „Vorgeschichte" sich zu einer anerkannten
Wissenschaft entwickelt hat unb wo bie ©tubten über ben alten Orient
in Wort, Schrift, Bilb unb Sammlungen bas Interesse aller Gebilbeten
mehr unb mehr in Anspruch nehmen, bem älteren Schüler bie Ergeb¬
nisse bieser Forschungen vorzuenthalten.
Als kleine Neuerung soll schließlich noch bie Beifügung eines
Namen-unb Sachregisters erwähnt werben, mit bem ber Heraus-