fullscreen: Erzählungen aus der Weltgeschichte

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löse, Herr von ganz Asien seyn werde. Bei dem Berge Klimax über¬ 
schritten die Macedonier einen Engpaß, der, wenn der Wind das 
Meer gegen das steile Ufer treibt, sehr gefährlich, wenn der Bergwind 
dagegen die Fluchen entfernt, noch jetzt ein wohl zu passirender Weg 
für die Karawanen ist. 
Trotz der Fortschritte Alexanders dachte Darms doch daran, den 
Kriegsschauplatz nach Europa zu versetzen und machte Memnon zum 
Oberfeldherrn. Beträchtliche Geldsummen, die er zur Verfügung erhielt, 
machten es diesem möglich, ein ansehnliches Heer zu werben und 300 
Kriegsschiffe zu bemannen. Zuerst gieng er mit seiner Flotte nach 
Chios und gewann die Einwohner dieser Insel für seine Sache, darauf 
nach Lesbos, wo er nach leichter Eroberung mehrerer Städte zuletzt 
auch, nach einer langen Belagerung, Herr von Mitylene wurde. Die 
Einwohner der Cycladen schickten Gesandte an ihn und boten Unter¬ 
werfung an. Schon erwartete man einen Angriff auf Euböa, des 
Darms offene und geheime Anhänger, unter diesen die Spartiaten, 
hofften eine Veränderung der Dinge; allein eine tödtliche Krankheit 
raffte Memnon weg und Darius mußte auf die Ausführung seines 
Plans verzichten. 
Man berathschlagte nun in einem Kriegsrath, was zu thun sey. 
Der Grieche Charidem war der Meinung, man solle einem erfahrenen 
Anführer, als den er nachher sich selbst bezeichnete, ein Heer von 100,000 
Mann anvertrauen, zum Dritttheil aus Miethtruppen bestehend: für 
den Sieg wolle er bürgen! Der König billigte den Vorschlag; die 
Räthe jedoch widersprachen, indem sie bemerkten, es wäre unklug, 
einem Griechen ein solches Vertrauen zu schenken. Als nun Charidem 
allen Persern hochmüthige Feigheit vorwarf, packte ihn der König 
selbst in der Wuth am Gürtel und ließ ihn zum Tode führen, was 
er später bereute. 
Sämmtliche Truppencorps, mit dem Troß wohl 500,000 Mann 
betragend, wurden in der Ebene von Babylon versammelt. In Tarsus 
ür Cilicien verweilte Alexander einige Zeit und hier war es, wo er 
beinahe den Tod gefunden hätte. Denn als er, mit Schweiß bedeckt, 
slch in den Fluß Cydnus warf, um sich zu baden, so wurde er bei dem 
Heraussteigen plötzlich vom heftigsten Fieber befallen und die Krankheit 
llahm eine solche gefährliche Wendung, daß man für sein Leben fürchtete. 
Gerade als ihm sein Arzt Philipp aus Akarnanien einen Trank reichte, 
erhielt der König einen Brief von Parmenio, worin ihm dieser meldete, 
Philipp ftp pon Darius bestochen, um ihn zu vergiften. Alexander 
Zeigte hier eine Hoheit der Seele und einen Glauben an die Menschheit^
	        
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