Sardinien. 
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geschenkt, die eben damals aus ihrem früheren Besitz ver¬ 
drängt waren (S. 66.). Diese, von nun an auch wohl Mal¬ 
teser genannt, durch ihr Gelübde zu beständigem Kampf 
mit den Türken verpflichtet, schufen ganz M., das nur an 
der Nordküste Landungsplätze hat, in eine Felsenfestung um 
und wußten sich gegen überlegene Heere ihrer Feinde zu hal¬ 
ten. Am berühmtesten ist die Belagerung 1666: nach dem 
damaligen heldenmüthigen Großmeister heißt die an der Ost¬ 
küste liegende stark befestigte Hauptstadt La Valette (Ca¬ 
stell S. Elmo). Je mehr die Macht der Türken sank, desto 
schneller verlor der Orden seine alte Bedeutung und Kraft, 
und so konnte Napoleon, als er nach Aegypten fuhr (wann? 
S. 100.), sich durch einen Handstreich der Insel bemächtigen. 
Bald jedoch nahmen sie die Engländer den Franzosen weg 
und sind bis jetzt im Besitz geblieben. Die Insel ist ihnen 
in derselben Beziehung wichtig, als sie es nach den Worten 
eines alten Geschichtsschreibers schon den Phöniciern war. 
„Sie hatten die Insel, die gute und bequeme Häfen dar¬ 
bietet und mitten im Meere liegt, zu einer Zufluchtsstätte." 
Der kleine Raum ist ungeheuer stark bevölkert, an 130,000 E., 
welche eine seltsame Mischsprache von Italienisch, Arabisch 
und Phönicisch reden. Durch aus Sicilien geholte Erde ist 
M. auch tragbar gemacht und erzeugt Getraide, Wein, 
Baumwolle und die schönsten Orangen in Europa. Wich¬ 
tiger Handelsplatz. 
3. Die beiden Inseln Sardinien, über 400, und 
Corsica, noch nicht 200 nsM., durch die Straße von 
S. Bonifacio geschieden, sind von Gebirgeu erfüllt, wel¬ 
che eine andere Narur zeigen, als die italischen. In S. füllen 
sie besonders den östlichen Theil und steigen fast bis 6000'. 
Die Insel ist nach einander in den Händen der Karthager, 
Römer — die sie als Verbannungsort benutzten — Araber, 
Pisaner, Spanier gewesen. In Folge welches Krieges kam 
sie an Savoyen, das daher seinen Titel nahm? S. 202. 
Das schwach bevölkerte Land (72 Mill. E.) gehört zu den 
gesegnetsten, aber noch zu den unbekanntesten und unbebau¬ 
testen in Europa. Die Residenz des Vicekönigs, Cag liari, 
30,000 E., giebt dem Busen den Namen, welcher in die 
Südküste eingeschnitten hat. 
4. Noch weit gebirgiger und rauher ist Corsica 
(Monte Rotondo über 9000'); doch liefert der steinige