Die Nhein-Provinz.
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Qandes betreten Haben, to Die fleißigen Bergleute dem dank
Haren‘ Boden feine Schäße entloden. Soweit die Blide ret-
chen, fehen wir Fabrikanlagen, hören wir Räder fOnurren,
Cjien braufen, Bälge blafen und Dampfmafchinen ihre eins
tönige Sprache reden. Lebhaft erinnert ung der ganze Schau
las an Schiller’s$ Worte :
Die Werke Happern Nacht und Tag,
Sm Takte pocht der Hämmer Schlag,
Und hildjam von den mächt' gen Streichen
Muß felbft das Sifen fich erweichen.
Das Kohlenbeden von Saarbrüden liegt zwijhen Saar,
Blies und Nahe. Es hat eine Länge von eiwa 13 Mei-
(eit un9 eine Breite von 4 Meilen. Die einzelnen Schichten
des Bodens beftehen aus Kohlenfandftein, Schiefer
thon, Sireinfoh len, Kalkitein, FTHoneifenftein und
Spatheifenftein. Der Schwerpunfit des Kohlenbedens
fällt in die Kreife Saarbrüden, Saarlouis und
Ditweiker. Rad) A. ». Humboldt hat das unterjte Koh:
fenflöß bei Bettingen, nördlich von Saarlouis, eine Ziere
yon 10- bis 20,000 Fuß. 3 liegt aljo 10 tief unter Dem
Meeresfpiegel, al$ Der Chimboraffo über ventelden {ich
erhebt. Vor vielen Millionen Jahren, fagt ein Naturforjcher,
ftanden da, wo fich Heute die Saar and die BlicsS ergiefen,
ganze Wülder riefiger SFarrenfräuter, die Bäumen mit eigen:
hümkich geformten RKinden und blüthenlofen Meiten und
Zweigen gleichen. Man findet in den Kohlenaruben noch
mandjerlei Berfteinerungen, die einen Schluß auf Die vor“
weltlichen Bilanzen geftatten. Beim Durchfahren des Berg
einfchnittes auf Der Gifenbahnfiree von Neunkirchen bis Saat-
Brücken gewahrt man in Den Kohlenfchichten die verfteinerten
Stämme, durch die ung der Prozeß veranfdhaulicht wird, Dem
wir unfere Steinfohlen zu danfen haben.
Docy wenden wir uns von der Urmelt dem reichen vollen
Leben der Gegenwart zu. Diefes iritt ung von allen Seiten