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Pflanzenkunde. 
im Frühjahr ans den Kronen alles dürre ftolz und alle Wasserreiser aus; entferne 
auch die überflüssigen Äste, dainit Luft und Licht in die Kronen dringen kann! — 
4- Entferne an jungen Bäumen, die im Rasen stehen, das Gras rings um den Stamm! — 
5. Dünge die Bäume von Zeit zu Zeit, doch nicht so, daß der Dünger unmittelbar 
an den Stamm und aus die bloßen wurzeln kommt! 
Die am häufigsten vorkommenden Baumkraukheiten sind der Brand, der Krebs 
und der ftarzfluß. Der Brand entsteht an verletzten Stellen der Rinde; der Krebs ist 
ein Fäulnisprozeß, der gewöhnlich aus dem Brande entsteht. Der ftarzflnß des 
Steinobstes entsteht ebenfalls durch Verletzungen der Rinde. Ausschneiden der kranken 
Stellen und Bestreichen mit Baumwachs heilt die Bäume gewöhnlich. 
Attfg. ft Unterscheide Steinobst und Kernobst! 2. vergleiche Lrdbeersrucht und Apsel- 
frucht! 3. Unterscheide Stacheln und Dornen! Zweck derselben. 4. weshalb ver¬ 
pflanzt man Bäume in der Zeit, wenn sie kein Laub haben? 3. welches sind 
die Feinde der Gbstbäume unter den Insekten? 6. welches sind die Feinde des 
Weinstockes unter den Infekten? 7. welche Früchte können zur weinbereituug benutzt 
werden? 
V. pflanzen im Gemüsegarten. 
§ 28. Dcr gemeine Spargel wird wegen seiner fleischigen, schuppigen 
Wurzelsprossen, die ein wohlschmeckendes, gesundes Gemüse liefern, in 
Gärten angepflanzt; an manchen Stellen kommt er auch verwildert vor. 
Eine Spargelanlage macht man in folgender Weise: Man gräbt Furchen 
von 1/2 m Tiefe und Breite, legt auf den Grund derselben eine Schicht 
Dünger lind auf diese eine handbreite Schicht Erde; darauf pflanzt man 
2—3jührige Spargelpflanzen in Abständen von y2 m hinein. Die Räume 
zwischen den einzelnen Pflanzen werden hierauf wieder mit etwas ver¬ 
rottetem Dünger ausgefüllt und mit einer dünnen Schicht guter Erde 
bedeckt, so daß die Furche nun bis zur Hälfte ausgefüllt ist. Dann läßt 
inan die Spargelpflanzen treiben. Im Herbste des ersten und zweiten 
Jahres schüttet man neue, gute Erde oder verrotteten Dünger darauf, 
bis die Furche gefüllt ist. Nun ist das Spargelbeet fertig und kann 
10—12 Jahre lang benutzt werden. 
Im Mai und Juni kommen aus den unterirdischen Wurzelstöcken die 
weißen Stengelsprossen, die mit Schuppen bedeckt sind. Vom 3. Jahre 
ab sticht man diese Sprossen 20—30 cm lang ab, sobald sie ans dem 
Boden hervorgucken, und benutzt sie als Gemüse. Erst um Johanni hört 
man auf zu stechen und läßt den Spargel ungehindert wachsen. Ans 
den Trieben entstehen nun bis 2 m hohe, ästige Stengel, die wie 
Bäumchen aussehen. Sie sind mit fadenförmigen, feinen Blattzweigen 
(so nennt man die für Blätter gehaltenen Stiele) und länglichen, grün¬ 
weißen Blütenglöckchen besetzt. Die eigentlichen Blätter sind nur un¬ 
scheinbar und schuppensörmig. Die Frucht ist eine erbsengroße, zur Zeit 
der Reife scharlachrote Beere. 
Verwandt ist: Die vicrblättcrige Einbeere, in schattigen Wäldern. Aus dem 
Wurzelstocke kommt im Frühjahre ein Schaft, der oben 4 kurzgestielte, eiförmige Blätter 
trägt, zwischen denen die Blüte steht. Sie hat 8 schmale, gelbgrüne Blumenblätter und 
8 Staubblätter. Die Frucht ist eine blanschwarze, giftige Beere, die von Kindern oft 
mit der Blaubeere verwechselt wird. Die wohlriechende Maiblume wächst wild in 
schattigen Laubwäldern, wird wegen ihrer schönen, wohlriechenden Blüten aber auch in
	        
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