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Tinstt nahm ihn der Vater mit 2u dem Besuche
eines Freundes, delsen Kinder sich bemühten Jole-
phen die Zeit 2u versrzen: Sie zeigten ihm unter
undern ein Bich, das nen die Eltern geschenkt hat-
ten und in dem viele schöne Geschichten handeri, wo-
von Peter, das Alteste dieser Kinder, ihm einige vorlas.
Kaum hatté Peter zu IGsen angefangen so rief auch
Joseph schon aus: Du lielsest zu langsam, Peter! Du
ptit bei den Unterscheidungszeichen nicht gehnörig
nne; du legst nicht den rechten Ton auf jedes Worti
Peter wurde über diesen Tadel, den er nicht zu ver-
dienen glaubte, sehr traurig und hörte u lesen auf.
Da Peter in seinem Schreibebuche mit rie lem
Fleisse geschrieben hatte, so holte er dieses und dach-
te? im Schreiben wird dich doch Joseph nicht tadeln!
Indem es aber Joseph besah, so sagte er mit höhni-
scher Mieneé: Das ist ja erbärmlich geschrieben; die⸗
ser Buchstab ist 2u gross, der zu Klein, jener steht so
wacklicht, als sollte er umfallen; diese Zeilen gehen
bergauf, jene bergunter.
Nun konnte fich Josephs Vater, der seinem Sohns
schon oft den' hassslichen Fehler des Tadelns verwiesen
hatte, nicht länger halten. Er sagte z2u ihm: Da du
getat deine Gespielen so spöttisch getadelt hast, so wirst
du es auch weit besser, als lie machen könneũ. Ich
pefehle dir daher, uns allen eben die Erzählang vor-
æulesen, bei welcher du den guten Peter durch deinen
Fadel sosbetrübt hast. Joseph musste gehorchen, und
- er las weit schlechter, als Peter. Hieraus befahl
ihm der Vater, æben die Zeilen in Peters Schreibehuch
æu schreihen, voruber er die hümischen Bemerkungen
gemacht hatte, und als man beide Schriften mit ein-⸗
under verglich, so hatte Peter weit besser, als Joseph
geschrieben.
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