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26. Des lieben Gottes Haus.
Wo wohnt der liebe Gott?
hörst du der Glocken hellen Klang 7
Zur Kirche rufen sie dich hin.
Wie ernst, wie freundlich ist's darin!
wie lieb und traut und doch wie bang'!
Wie singen sie mit frommer Lust!
Wie beten sie aus tiefer Brust!
Das macht, der Herr Gott wohnet da;
drum kommen sie von fern und nah,
hier vor sein Angesicht zu treten,
zu fleh'n, zu danken, anzubeten.
W. Hey.
27. Die schönen Äpfel.
Ein Knabe ging in ein Haus, um einen andern Knaben
in die Schule abzuholen. In der Stube sah er keinen Menschen,
wohl aber bemerkte er am Fenster einen Korb voll Äpfel.
„Das sind schöne Äpfel,“ dachte er bei sich und ging näher
hinzu. Er hätte gerne einen genommen. „Nein!“ sagte er,
„das darf ich doch nicht tun; Gott sieht mich, er sieht ja
alles.“ Er ließ Korb und Äpfel unberührt und wollte gehen.
„Halt, bleib!“ rief nun jemand in der Stube. Wie da
der Knabe erschrak! — und noch mehr, als ein alter Mann,
der hinter dem Ofen gesessen hatte, auf ihn zuging. „Fürchte
dich nicht!“ sagte der Greis zu dem Knaben, „du bist ein
gutes Kind; weil du Gott vor Augen gehabt hast, so nimm
jetzt Äpfel, soviel du willst.“
Wo ich bin, und was ich tu',
sieht mir Got!, mein Vater, zu.“