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auf den Kirchhof hinausgetragen und in ein Grab gelegt.
Das nennen wir die Beerdigung oder das Begräbnis.
Zu der Beerdigung finden sich die Verwandten und
Bekannten des Dahingeschiedenen ein. Sie tragen schwarze
Kleider, und manche weinen und klagen.
Bald ertönen die traurigen Klänge der Totenglocke. Der
Priester holt den Leichnam ab, und alle begleiten ihn in die
Kirche. Da wird zum Heile der Seele ein Totenamt abge⸗
halten. Hernach begibt sich der Zug auf den Kirchhof, und der
Tote wird in die kalte Erde gesenkt.
Auf dem Kirchhofe reiht sich Grab an Grab. Da ruhen
aebeneinander Große und Kleine, Alte und Junge, Arme
und Reiche. Auf jedem Grabe steht ein Kreuz mit einer
Inschrift. Diese enthält den Namen und das Alter des Ver—⸗
storbenen und vielleicht noch einen frommen Spruch, z. B.
„Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben.“
Die Gräber sind auch mit Blumen geschmückt. Diese
nicken im Winde, als wollten sie sagen: „Schlaft nur, ihr
lieben Menschenkinder da unten! Es wird ein Tag kommen,
an dem ihr wieder aufwacht. Wir Blumen wissen das.“
Zwischen den Gräbern wandeln Leute still und ernst
umher. Manche stehen weinend und betend an einem Grabe.
Sie bitten Gott, daß er die Seele des lieben Verstorbenen
in den Himmel aufnehmen möge.
Wir sollen alle recht oft für die Abgestorbenen beten.
Ein kurzes und schönes Gebet lautet: „Herr, gib ihnen die
ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen!“