Full text: Geschichte des Altertums (Teil 7)

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Johann Fischart. 
Die unter sich der Welt Macht bracht? 
Und daß du weißt, daß dein' Voralten 
Den Namen Han mit Ruhm erhalten? 
Wenn du dasselbe läßt veralten, 
Was dein Voralten dir erhalten? 
Wenn nicht dasselbe willst verwahren, 
10 Was dein' Vorfahren dir vorsparen? 
Wenn nicht den Namen willst* vermehren, 
Der auf dich erbt von großen Ehren? 
Was ist's, daß man sich rühmet hoch 
Der Eltern und folgt ihn'n nicht nach? 
Bist alter Tugend großer Preiser, 
Aber der Ehren kein Erweiser? 
Thust gut' alt' Sitten hoch erheben 
Und schickst doch nicht danach dein Leben? 
Was rühmst du dich viel Adelig's 
20 Und thust doch nichts denn Tadelig's? 
Was Ruhm hat der jung' Adler doch, 
Wenn er sich rühmt der Eltern hoch, 
Wie sie frei wohnten in Bergsklüften 
Und frei regierten in den Lüften, 
Und er sitzt g'fesselt auf der Stangen, 
Muß, was der Mensch nur will, ihm fangen? 
Also was ist dir für ein' Ehr? 
Wenn rühmst die alten Deutschen sehr, 
Wie sie für ihre Freiheit stritten 
30 Und keinen bösen Nachbar litten, 
Und du achtst nicht der Freiheit dein, 
Kannst kaum in dein'm Land sicher sein, 
Läßt dir dein'n Nachbar sein Pferd binden 
An deinen Zaun dornen und hinten? 
Sollt' auch solch feiger Art gebühren, 
Daß sie soll Krön' und Scepter führen? 
Ja, ihr gebührt statt Königsstab 
Ein hölzern Roß, welch's sie nur hab', 
Und führe für den Adler kühn 
40 Ein' bunte Elster nun forthin 
Und für den Weltapfel ein'n Ball, 
Den man schlägt, wenn er hüpft im Fall, 
Weil heut doch schier kein'm Ernst ist mehr, 
Handzuhaben Freiheit und Ehr': 
Sondern man scherzt nur mit der Freiheit, 
Sucht fremde Sitten, Bräuch' und Neuheit,
	        
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