Full text: Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit (Teil 3)

Der Krieg von 1813. 
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das an die Verbündeten Subsidien zahlte, an Preußen freilich nur 
gegen das Versprechen beim Friedensschluß Ostfriesland Hannover zu 
überlassen. Ebenso schloß sich Schweden dem Bündnis an; Berna- 
dotte hoffte durch den deutschen Krieg Norwegen zu gewinnen, das 
ihm Alexander zur Entschädigung für Finnland versprochen hatte. 
Österreich hatte sich bisher vom Kriege fern gehalten, nicht nur weil 
es nicht gerüstet war, sondern weil Metternich von der Besiegung 
Napoleons ein übergroßes Anwachsen der russischen Macht fürchtete. 
Jetzt übernahm es die bewaffnete Vermittelung; die Friedensbedingun- 
gen, die es auf dem Friedenskongreß zu Prag vorlegte, waren Kongreß 
für Napoleon sehr günstig; aber dieser war nicht geneigt im geringsten äU Wa8' 
nachzugeben, und so waren die Verhandlungen völlig ergebnislos. 
Darauf erklärte auch Österreich den Krieg. August ms. 
Napoleon, dessen Hauptquartier Dresden war, hatte 440000 Die Armeen. 
Mann in konzentrierter Stellung. Dazu waren die Festungen an 
der Oder und der unteren Weichsel noch in seiner Hand. Die Ver- 
Kündeten hatten an 500000 Mann, denen aber die Einheit des 
Oberbefehls fehlte, und die sie teilen mußten. Fast die Hälfte, 
235000 Mann, nahmen an der Nordgrenze Böhmens Stellung; ihr 
Befehlshaber war Schwarzenberg, dessen Generalstabschef Radetzky 
war; hier weilten die drei Monarchen. Blücher, dem Gneisenau 
zur Seite stand, befehligte die schlesische Armee, an 100000 Preußen 
(unter York) und Russen. Die Nordarmee, Preußen — unter Bülow 
und Tauenzien —, Russen und Schweden, zusammen 150000 Mann, 
die in der Gegend von Berlin stand, befehligte der Kronprinz von 
Schweden. Man kam überein, daß diejenige Armee, die auf Na- 
poleons Hauptmacht stieße, sich zurückziehen solle, während die beiden 
anderen Armeen ihn in Rücken und Flanke zu bedrohen hätten. 
§ 93. Der Herbstfeldzug 1813. Den ersten Schlag gedachte 
Napoleon gegen die Nordarmee zu führen; aber Oudinot, den er 
mit 70000 Mann gegen Berlin sandte, wurde bei Großbeeren Großbeeren 
von Bülow angegriffen und zum Rückzug gezwungen. Napoleon selbst 
hatte, da Blücher gegen ihn die Offensive ergriffen hatte, sich gegen 
diesen gewandt, kehrte aber aus die Nachricht von Angriffsbewegungen 
der böhmischen Armee wieder um und ließ Macdonald mit 100000 
Mann zurück, um Blücher zu folgen. Dieser erwartete ihn am rechten 
Ufer der Katzbach und schlug ihn völlig; die feindliche Armee löste Katzbach 
sich auf dem Rückzug infolge der Verfolgung der Feinde und des 
Regenwetters beinahe auf. 
Freilich besiegte gleichzeitig Napoleon die böhmische Armee, welche 
über das Erzgebirge gegangen war und die Altstadt von Dresden 26®rf7b^ 
angegriffen hatte, und zwang fie zum Rückzug über die Bergpässe.
	        
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